Es ist kompliziert. Mit Frank, Cleo und New York, mit ihrer Vergangenheit, mit ihrer Zukunft und allem dazwischen. Dennoch versuchen die beiden gemeinsam ihr Glück - und eine Weile surfen sie auf der Welle, doch wie lange?Das Marketing verspricht mit Cleopatra und Frankenstein den nächsten umwerfenden Großstadtroman und vielleicht auch die nächste Großstadtromanze, aber eine, die gerne erwachsen sein möchte. Cleo ist Mitte zwanzig und Künstlerin auf dem Weg zu sich selbst, Frank ist Eigentümer einer Werbeagentur und zwanzig Jahre älter als sie. Was die beiden verbindet, ahnen sie zunächst gar nicht, und nein, ich meine nicht (vermeintliche ?) Liebe. Sondern Schmerz und Trauma, und beides nicht zu knapp. Hinter Fassaden aus Glanz und Glamour erwarten uns in Coco Mellors Geschichte Abgründe aller Art, bei aber auch wirklich jedem Charakter im ganzen Buch. Zwischendurch hat man als Leser das Gefühl, jeder in NYC müsste ein exzessives Synth-Drogen-Problem haben und jeden Tag hemmungslos über die Stränge schlagen. Dementsprechend schwer ist es, die Charaktere auf einer persönlichen Ebene zu mögen. Verstehen vielleicht- mitfühlen eher nicht. Aber vielleicht war das auch gar nicht der Sinn.Fesselnd ist die Geschichte jedenfalls, schwankt sie doch ständig zwischen faszinierend und abstoßend, tiefgründig und dann wieder fast klischeehaft oberflächlich. Ein Buch, das man an die Wand werfen möchte, aber trotzdem weiter lesen muss: Eine Qualität für sich. Die Autorin hat eine ganze Bandbreite von Impressionen eingebaut, irgendwas zwischen Witz und Schwermut ist für jeden dabei. Ein Buch zum Nachdenken, aber vielleicht auch nicht zu viel, sonst enden wir alle wie Cleo. Und mit der Frage "Was zur Hölle?"