Der Mann am Grund der tschechischen Autorin Iva Prochazkova gehört für mich zu den Krimis, der es mir zu Beginn etwas schwer gemacht hat, aber dann doch durch eine vielschichtig gut aufgebaute und sehr spannende Handlung überzeugen konnte. Kommissar Molina muss in einem brisanten Mordfall ermitteln. Ein Polizist wird ermordet in einem Steinbruch aufgefunden, der alles andere als eine saubere Weste hatte. Zumindest werden im Verlauf der Geschichte immer mehr Details des sehr zwielichtig agierenden Polizisten und seine Familienverhältnisse offenbart. Molina und seine Kollegen ermitteln in einem Netz aus Liebe, Rache, tragische Familiengeheimnisse und Lügen. Während das Netz der möglichen Tatverdächtigen und deren Motive immer dichter wird, gelingt es der Autorin, sehr gut schlüssig und überzeugend die Tatverdächtigen zu präsentieren. Ich zumindest bin beim Lesen mehr als einmal auf der falschen Fährte gelockt worden. Interessant ist, dass sich Molina im Rahmen seiner Ermittlungen der Astrologie als Werkzeug bedient, um den Charakter des getöteten Polizisten genauer zu erforschen. Ob man daran glaubt, bleibt jedem selbst überlassen. Aber als mögliche psychologische Analyse erscheint es im Rahmen der Ermittlungen durchaus glaubwürdig und fundiert. Was es mir ein bisschen schwer beim Lesen gemacht hat, war allerdings die Vielzahl an tschechischen Namen, die man so nicht gewohnt ist. Einen Punkt Abzug gibt es für mich für das Cover, das nicht gut zur doch sehr spannenden Handlung passen will. Nichts desto trotz erhält der Krimi von mir eindeutig eine Leseempfehlung. Und ich hoffe sehr, noch ein paar mehr Kriminalfälle mit Kommissar Molina lesen zu dürfen.