Passend zu ihrem Buch "Wie Zeichnen im Coaching neue Perspektiven eröffnet" legt die Kunst- und Psychotherapeutin (HPG) Sabine Mertens nun eine Box mit 60 Impulskarten vor, mit deren Hilfe die Coachingarbeit erleichtert werden soll. Die Karten und das dazugehörige Booklet geben konkrete Handlungsanleitungen, mit deren Hilfe Klienten zum Malen und Zeichnen angeregt werden sollen. So entstandene Bilder können vielfältig genutzt werden: Sie zeigen in der Regel sowohl das Problem des Klienten als auch Hinweise auf eine mögliche Lösung. Des Weiteren lassen sich mithilfe der Zeichnungen häufig Schwächen, Stärken und Ressourcen erkennen. Die Karten dienen dabei nicht nur dazu einzelne Coachingstunden, sondern auch ganze Prozesse zu strukturieren und zu begleiten. Sie sollen dabei helfen, die Bildsprache zu entschlüsseln. Zudem versucht die Autorin anhand von Fallvignetten zu vermitteln, was sich in ihrer Praxis im Laufe von Jahren bewährt hat. Die Karten wollen Zugänge zu der Arbeit mit Bildern verdeutlichen.
Die Impulskarten untergliedern sich in sieben Kategorien: In "Anfangen" wird erklärt, wie sich das Set nutzen lässt. "Bilder machen" umfasst 16 Aufgaben und Beispiele aus der Praxis. "Hilfreiche Konzepte" erläutert relevante wissenschaftliche Themen und Erkenntnisse. "Mit den Bildern umgehen" zeigt wiederum situative Besonderheiten im Umgang mit Klientenzeichnungen. Das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Emotionen und Denken wird in "Emotionen - Wechselwirkung von Bildern" dargestellt. In "Zeichensprache und Emotionen" wird anhand der Beispiele Fortbewegungsmittel, Haus und Baum gezeigt, welche Ressourcen sich hinter eigenen Symbolen verstecken können. Mit den zwei abschließenden Impulskarten "Ästhetische Selbstpraktiken für den Alltag" sollen die Selbstwahrnehmung und die Sinne geschult werden.
Grundsätzlich ist die Arbeit mit Bildern im psychotherapeutischen Rahmen nicht neu, wenn man beispielsweise an das "katathyme Bilderleben" von Hanscarl Leuner denkt oder an den Einsatz von Hypnose, Fantasiereisen oder Imaginationen. Sabine Mertens überträgt die Arbeit mit Bildern auf die Coachingebene, wo sie sicherlich ebenso sinnvoll eingesetzt werden kann. Wer sich ausführlich mit dem Thema befassen möchte, sollte sich das entsprechende Buch besorgen. Die Karten stellen allerdings eine sinnvolle Ergänzung dar, indem sie exemplarisch herausgreifen, worauf es bei der Arbeit mit Bildern und Zeichnungen ankommt. Sie erleichtern nicht nur Coaches die Bildarbeit mit Klienten, sondern die Autorin weist ausdrücklich darauf hin, dass sich die Karten ebenso für Laien eignen, um sich persönlich weiterzuentwickeln.