Ein Klassiker durch den man sich kämpfen muss!
Die Leiden des jungen Werther übertragen sich auf den Leser. Goethe fordert seine Leser durch eine detailreiche und ausschmückende Art und Weise des Schreibens so sehr, dass man an mancher Stelle die Entscheidung, das Buch zu lesen, hinterfragt. Inhaltlich geht es um den Jungen Werther, der sich in Lotte verliebt. Diese ist jedoch an Albert vergeben. Die Bindung von Lotte und Werther ist dennoch sehr eng und auch zu Lottes Geschwister hat der Werther ein sehr gutes Verhältnis, sodass er am Ende - tagein, tagaus - bei der Familie einkehrt. So steigert er sich immer mehr in die Liebe zu Lotte rein, welche jedoch unerwidert bleiben muss.Werther ist ein unheimlich leidenschaftlicher Mann. Muss aber eben auch erfahren, dass Leidenschaft Leiden schafft. Das Buch endet mit dem Selbstmord des Werthers. Er selbst postuliert im Buch: "Denn freilich ist es leichter zu sterben, als ein qualvolles Leben standhaft zu ertragen." Die Idee, die Leiden mittels Briefen, welche an Wilhelm vom Werther geschrieben werden, finde ich grundsätzlich eine sehr Gute. Dies macht das Lesen selbst interessanter. Das völlige verlieren in umschweifenden Schilderungen der Gedanken und Erlebnisse des Werthers erschweren leider das Lesen, weshalb man auch unheimlich lange braucht um im Buch voranzukommen. Lesen während die Familie um einen herum wirbelt ist hier definitiv nicht möglich, da man sich schon selbst sehr disziplinieren muss mit seinen Gedanken beim Lesen nicht abzuschweifen, selbst, wenn man absolute Ruhe hat.Wer sich diesem Buch widmet, sollte also auf jeden Fall Geduld mitbringen. Lesenswert ist es rein inhaltlich auf jeden Fall. Sicherlich ist aber auch eine Betrachtung der Epoche, in welcher das Buch entstanden ist, sinnhaft, um das Gelesene entsprechend einordnen zu können.