Verpasst leider den erwarteten Knall zum Abschluss und liefert ein langsames Ausgleiten in ein auf dem Papier überzeugendes Ende.
Bereits die Kurzrezension und der Titel zeichnen eigentlich ein zu negatives Bild, daher zunächst zum Inhalt. Völlig überraschend tritt eine dritte und durchaus unterhaltsame Perspektive außerhalb der sich ankündigenden Liebesbeziehung auf, deren Idee für das Gesamtkonzept mir jedoch abseits eines gewollten Bruches schleierhaft bleibt. Dabei könnte für einen solchen Bruch durchaus argumentiert werden: obwohl die Verbindung der bisherigen Handlungsstränge sich schon am Ende des Vorgängers überdeutlich ankündigte, laufen die Protagonisten wiederholt aneinander vorbei. Gerade die sonst so aktive weibliche Hauptfigur wird zum bloßem vegetieren verdammt und in ihrer Rolle als Frau festgesetzt. Bis zum Ende traut sich das Buch nicht über die bereits etablierte Symbolik hinaus, weshalb sich eine gesellschaftliche Kritik entweder in den enttäuschten Erwartungen des Lesers versteckt, oder aber zugunsten eines konservativen Publikums dem feministischen Anspruch des Vorgängers etwas Wind aus den Segeln nimmt. Das gesamte Buch bildet zugegeben wieder sehr gut geschrieben den Abschluss einer insgesamt sehr lesenswerten Geschichte. Nur verstehe ich nicht, wieso diese nicht im Vorgänger bereits zu Ende geführt wurde wenn hier so wenig passiert, dass es einer dritten Perspektive bedarf um das Buch zu füllen. Vielleicht ist dies zum Teil aber auch der Aufteilung in 2/3 und 1/3 der Geschichte geschuldet, die nicht den Eindruck von drei Akten vermittelt durch deren Aufteilung sich selbst ein roter Faden zieht.