Horst Lichter, den die meisten wohl mit seinem markanten Schnurrbart, seinem schelmischen Lachen und seiner Rolle als charmant-wortgewandter Moderator von "Bares für Rares" oder als beliebter TV-Koch verbinden,zeigt in seinem Buch "Ich bin dann mal still" eine neue, sanftere Facette.Lichter, der in der Medienwelt oft für seine lebensfrohe und humorvolle Art gefeiert wird, öffnet hier eine Tür zu eineranderen Seite seiner Persönlichkeit: der nachdenklichen und ruhesuchenden.Was passiert, wenn ein Mann des Wortes plötzlich beschließt, zu schweigen? Genau das wagt Horst Lichter in diesem sehr persönlichen Erfahrungsbericht. Sein Buch ist eine Einladung, ihn auf seiner Reise in ein Schweigekloster zu begleiten.Doch "Ich bin dann mal still" ist mehr als nur ein Tagebuch dieser Zeit: Es ist ein liebevoller, augenzwinkernder Lebensratgeber, in dem Lichter seine Gedanken über Ruhe, Kraft und Entschleunigung teilt.Mit der ihm eigenen Mischung aus Humor und Herzlichkeit berichtet er, was ihm dabei hilft, dem Überforderungsstrudel des Alltags zu entkommen, wo er Gelassenheit findet und welche Versuche der Selbstfindung weniger fruchtbar waren. All das würzt er mit Anekdoten aus seinem privaten und beruflichen Leben, sodass sich der Leser nicht belehrt, sondern wie von einem alten Freund unterhalten fühlt. Zwar driftet der thematische Faden an einigen Stellen von der ursprünglichen Idee ab, doch gerade dieser lebendige Mix macht das Buch lesenswert.Natürlich steht Horst Lichter selbst im Mittelpunkt. Doch hier begegnet man keinem Fernsehmenschen, sondern dem echten Horst: nachdenklich, verletzlich, ehrlich und aufrichtig neugierig darauf, herauszufinden, wie man innerlich zur Ruhe kommt. Ich habe definitiv eine neue Seite an ihm kennengelernt. Es war mein erstes Buch von ihm, und hätte ich seine anderen Werke bereits gelesen, wäre ich sicher schon früher auf den Geschmack gekommen.Lichter schreibt unterhaltsam, warmherzig und mit einer sanften, niemals übergriffigen Stimme.Seine Worte plätschern nicht bedeutungslos dahin, sondern laden ein, sich treiben zu lassen, innezuhalten und mitzudenken.Es gelingt ihm, den Leser zu berühren, ohne zu belehren - ein Stil, den man gerne Seite um Seite genießt."Ich bin dann mal still" ist vielleicht ein wenig anders als erwartet.Es ist weniger ein reines Schweigekloster-Tagebuch, mehr ein humorvoller, ehrlicher Blick in Lichters Seele. Der Mix aus Anekdoten, Reflexionen und kleinen Lebensweisheiten bietet eine echte Auszeit vom Alltag und regt auf sanfte, unaufdringliche Weise zum Nachdenken an. Der unverwechselbare Lichter-Charme zieht sich dabei durch jede Zeile. Eine klare Empfehlung für alle, die sich eine kleine, charmante Pause vom Lärm des Lebens gönnen wollen.