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Produktbild: Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt | Theodor Fontane
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Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt

Roman

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Taschenbuch
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Einer der populärsten Berlin-Romane Fontanes. Frau Kommerzienrätin Jenny Treibel, die vitale Mittfünfzigerin aus der Köpenicker Straße, liebt nichts so sehr als den effektvollen Auftritt - und Geld. Doch auch in puncto Gefühl und Poesie möchte sie brillieren. Ein komischer Zwiespalt, der in Fontanes virtuoser Darstellung noch komischer wirkt. Ein Roman über den Widerspruch von Sein und Schein und damit auch über die Frage, was im Leben wirklich zählt."Ein Meisterwerk gesellschaftsanalytischer, gesellschaftskritischer Kunst." Hanjo Kesting, NDR Kultur

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. März 2019
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
219
Reihe
Berliner Frauenromane
Autor/Autorin
Theodor Fontane
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
208 g
Größe (L/B/H)
113/187/21 mm
ISBN
9783746636443

Portrait

Theodor Fontane

Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 im märkischen Neuruppin geboren. Nach vierjähriger Lehre arbeitete er in verschiedenen Städten als Apothekergehilfe und erwarb 1847 die Zulassung als »Apotheker erster Klasse«. 1849 gab er den Beruf auf, etablierte sich als Journalist und freier Schriftsteller und heiratete 1850 Emilie Rouanet-Kummer. 1855 bis Anfang 1858 hielt er sich in London auf, u. a. als »Presseagent« des preußischen Gesandten. Zwischen 1862 und 1882 kamen die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« heraus. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Kriegsberichterstatter und Reiseschriftsteller war Fontane zwei Jahrzehnte Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung«. In seinem 60. Lebensjahr trat er als Romancier an die Öffentlichkeit. Dem ersten Roman »Vor dem Sturm« (1878) folgten in kurzen Abständen seine berühmt gewordenen Romane und Erzählungen sowie die beiden Erinnerungsbücher »Meine Kinderjahre« und »Von Zwanzig bis Dreißig«. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.


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LovelyBooks-BewertungVon Monika_Brigitte am 27.07.2021
"Es ist ja nicht nötig, dass sich Schwiegermutter und Schwiegertochter furchtbar lieben, sie heiraten sich ja nicht."(Kapitel 12; S. 155) Was wie ein Zitat aus >Das Schwiegermonster< klingt, entstammt dem 1892 erschienenen Roman FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane. Ähnlich humorvoll wie in der Fernsehkomödie geht es auch im Romanklassiker zu - zumindest im zeitgenössischen Vergleich.Inhalt (Spoilerfreier Teil)Berlin, 1880er: Die titelgebende HauptpersonKommerzienrätin Jenny Treibel möchte ihren zweiten Sohn (Leopold) endlich unter die gut betuchte Haube bringen. Sie wünscht sich eine noch bessere Partie als bei ihrem ersten Sohn (Otto), der sich mit einer Hamburger Fabrikantentochter (Helene Munk) verheiratet hat.Zum großen Unwillen von Frau Jenny verguckt sich Leopold bei einem Abendessen, das für Ottos englischen Geschäftspartner (Mr. Nelson) veranstaltet wird, in die extra zu diesem Anlass (aufgrund ihrer sehr guten Englischkenntnisse) eingeladeneProfessorentochter Corinna Schmidt. Diese wittert in einer Verbindung mit Leopold Treibel den sozialen Aufstieg.Wird es ihr gelingen, sich den begehrten Junggesellen zu angeln oder schafft es die ebenfalls durch eine Heirat sozial aufgestiegene Jenny (geb. Bürstenbinder; eine Krämerstochter) die Leine zu kappen, um eine Blamage zu verhindern?Unerfüllte Erwartungen (ab hier: Spoiler)Ich habe diesen Roman nach meiner Lektüre von Effi Briest gelesen. Wäre es andersherum, würde mein Urteil wahrscheinlich milder ausfallen. So allerdings muss ich kritisieren,dass mir die Gesellschaftskritik am Ende nicht weit genug geht.Es hat mich emotional weniger berührt, ich habe ein fulminantes Finish erwartet, auf den Skandal gehofft. Es geht doch hier im Grunde um die klassische Shakespeare-Story: Die Bourgeoisie-Familie (Treibel/Munk) gegen das gebildete Bürgertum (Schmidt).Romeo und Julia im Berlin der 1880er Jahre quasi - nur, dass bei Fontane keiner stirbt und sich alle mit ihrem Los arrangieren. Kein Knall am Ende, keine Durchmischung der Verhältnisse. Es kann nicht einmal davon gesprochen werden, dass mit dem erwartbaren Ausgang jemand tief unglücklich wäre.So zeigt uns Fontane zwar Kritikpunkte an den sozialen Verhältnissen, aber keine Lösungsvorschläge.Fontane formuliert es am Ende folgendermaßen:"In eine Herzogsfamilie kann man allenfalls hineinkommen, in eine Bourgeoisfamilie nicht. Und wenn er, der Bourgeois, es auch wirklich übers Herz brächte - seine Bourgeoise gewiss nicht, am wenigsten wenn sie Jenny Treibel, née Bürstenbinder heißt."Das Ende kann nicht überzeugen, es bleibt alles, wie es war. Stopp, Stagnation, Stillstand. Ganz klar: Der Weg muss hier das Ziel sein. Und so ist es auch.Fontane schafft einen wirklich unterhaltsamen Weg mit vielen humorvollen, gescheiten Momenten.Fontane arbeitet in >Frau Jenny Treibel< viel mit Dialogen.Auf kreative, witzige und intelligente Weise persifliert er"das Hohle, Phrasenhafte, Lügnerische des Bourgeoisstandpunktes [...], der von Schiller spricht und Gerson meint"(Fontane in einem Brief an seinen Sohn Theo über seine Intention zu >Frau Jenny Treibel<). Zur Erklärung: Mit  >Gerson< meint er wahrscheinlich einen gewissen Berliner Unternehmer (Herrmann Gerson 1813-1861), ein Aushängeschild des Besitzbürgertums.Fontane bringt seine Anti-Bourgeois-Haltung einerseits durch den gelehrten Professor Willibald Schmidt zum Ausdruck, andererseits durch die Charakterzeichnung der Roman-"Anti"-Heldin Jenny. Diese beteuert vehement ihren großen Idealismus ("Aber mir gilt die poetische Welt, und vor allem gelten mir auch die Formen, in denen das Poetische herkömmlich seinen Ausdruck findet. Ihm allein verlohnt es sich zu leben. Alles ist nichtig; am nichtigsten aber ist das, wonach alle Welt begehrlich drängt: äußerlicher Besitz, Vermögen, Gold. [...] Ich für meine Person verbleibe dem Ideal und werde nie darauf verzichten."[3. Kapitel; S. 30f.]), sie singt mit Herzenslust das alte romantische Lied (Wo sich Herz zu Herzen find't) ihres einstigen Verehrers Professor Schmidt bei jedem sich bietenden Anlass. Und während sie Wasser predigt, trinkt sie ihren Wein in großen Schlucken.  Jenny bedrängt ihren Sohn, die mit Prestigeverlusten einhergehende Verlobung zu canceln, organisiert eine aussichtsreichere Partie mit der Schwester ihrer Schwiegertochter, die sie bereits vor der Verlobung aus dem Anwärterinnen-Pool aussortiert hatte."Eigentlich liegt es doch so: Alles möchte reich sein, und ich verdenke es keinem."(1. Kapitel; S. 13) Alles, bloß keinen Skandal! "Die Dinge bleiben doch schließlich, was und wie sie sind." (5. Kapitel; S. 52)Fischer Klassik AusgabeDas Cover finde ich ästhetisch wunderschön. Auch inhaltlich glänzt die Ausgabe mit einer Kurzbiografie Fontanes und dem (dieses Mal recht dürftig ausfallenden) Kindler-Beitrag.FazitKnapp heruntergebrochen ist FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane ein Roman, wo sich Herz zu Herzen findet (mehrfach); welches voller Sozialkritik der Wilhelminischen Ära trieft, für die es allerdings keine Lösungsansätze gibt und sich daher am Ende alles in Wohlgefallen (jeder bleibt für sich) auflöst. Realismus pur - keine Frage! Aber die Moral? Hast du eine Schwiegermutter, die dich nicht leiden kann und einen Verlobten, der für seine Liebe zu dir nicht einstehen kann, tust du gut daran in der Hinterhand noch einen verliebten Narren zu haben, der dir verzeiht, dass du ihn nicht liebst. FRAU JENNY TREIBEL | Theodor Fontane | Fischer Taschenbuch Verlag| Fischer Klassik| 2008 | 208 Seiten | 5,00€
LovelyBooks-BewertungVon Antigone8 am 11.10.2018
Wunderbares Gesellschaftsportrait im Berlin des 19 Jhd. Voller Ironie und Wortgewandheit erzählt Fontane seinen Roman.