Emma sitzt mit ihrer Familie und ihrem Verlobten beim Essen, als es passiert: Ihr Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung: Ihr Ehemann, der vor Jahren bei einem Hubschrauberabsturz verschwand. Dieser Moment teilt ihr Leben in zwei Hälften und sie muss sich fragen: Gibt es die wahre Liebe doch nicht? Emmas Geschichte ist unfassbar emotional und vielschichtig und ja, natürlich, auch ziemlich kitschig. Aber das muss wohl so, immerhin ist es eine Liebesgeschichte, streng genommen sogar zwei. Es ist berührend, traurig und hoffnungsvoll, Emma auf ihrem Weg zu begleiten, von der High School an, über den Verlust ihrer wichtigsten Person bis hin zu ihrem Neustart. Manchmal wirkte sie etwas chaotisch, aber das ist vermutlich einfach der Tatsache geschuldet, dass die Handlung jeden noch so gefestigten Gefühlshaushalt ordentlich durcheinanderwirbeln würde. Ja, die Handlung an sich ist vielleicht nicht sehr realistisch, der Sinn der Geschichte liegt aber eh eher in der Frage, wie und ob Liebe sich verändern kann und ob es die "wahre Liebe" wirklich gibt und ob sie so ist, wie Märchen uns weismachen wollen. Dieser Frage nähert sich die Autorin auf sehr faszinierende und mitreißende Weise, auch mit klugen Zitaten. Wir wissen alle: Taylor Jenkins Reid kann schreiben. Sie hat ein Buch geschaffen, das mehr ist, als eine bloße Liebesgeschichte und auf keiner Seite langweilt. Manchmal haben die Charaktere mich etwas genervt, genau wie der Kitsch, aber dennoch bin ich froh, es gelesen zu haben. Nicht Taylors bestes Buch, aber definitiv ein gutes.