Der erste Teil rund um Lucia Specht bietet einen stimmungsvollen Einstieg in die Ermittlungen zum Tod des Blumenmädchens. Der Fall selbst ist spannend aufgebaut und berührt tiefere Themen es geht nicht nur um ein Verbrechen, sondern auch um gesellschaftliche Spannungen, Doppelmoral, Milieus mit eigenen Regeln und eine junge Frau, deren Leben mehr verbirgt, als es nach außen hin wirkt.
Besonders positiv überrascht hat mich, dass Lucia und ihre Kolleginnen noch frisch in der Ausbildung nicht platt als unfähig abgestempelt, sondern von den meisten Kollegen, zwar mit Skepsis und leisen Zweifeln, aber auch unerwarteter Offenheit und mit Interesse beobachtet werden.
Die Mischung aus kriminalistischer Spurensuche, im 1960ger Setting zwischen Hippie-Bewegung, der aufkommenden Frauenemanzipation und männlich geprägten (Polizei-)Strukturen funktioniert gut.
Ein Auftakt, der neugierig auf mehr macht vor allem wegen Lucias ruhiger Entschlossenheit, Dinge zu hinterfragen, statt sie einfach hinzunehmen.