Mit dem Lesen dieses Buches habe ich bis zum Herbst gewartet. Die Atmo sollte passen, nicht nur im Roman, sondern auch in der realen Welt. Und nicht nur in diesem Bereich hat mich der mexikanische Fluch nicht enttäuscht.Die Geschichte war gar nicht mal so spooky, wie ich gedacht habe. Denn Moreno-Garcia ist die oben schon genannte Atmophäre sehr wichtig. Und die gelingt ihr brilliant. Ich war auf diesem Berg, ich war in diesem Haus, streifte mit der Protagonistin Noemi umher und war genauso ratlos, was in High Place vor sich geht. Denn die Bewohner scheinen nicht nur sehr viel Wert auf Ruhe (als Wellnesshotel würde ich aber trotzdem nur 1 Stern vergeben), sondern auch auf den (finanziellen) Fortbestand ihrer Familie zu legen. Denn die zwischenzeitlich verblasste Silberdynastie soll wieder eine wortwörtlich glänzende Zukunft erhalten. Und eine Frau aus einem betuchten Hause, Catalina, kam da gerade recht. Dumm nur, wenn die ihrer Cousine Noemi schreibt, dass sie dann doch etwas Hilfe benötigt, denn sie steht offentlich vor einer großen Depression und auch köperlich geht es ihr nicht gut. Die Familie Doyle, in die sie eingeheiratet hat, ist aber nicht sehr motiviert, an diesem Zustand etwas zu ändern. Am liebsten haben sie sie schlafend.......und ruhig.Noemi, ein Partywirbelwind der mexikanischen Gesellschaft, lässt dies selbstverständlich nicht auf sich beruhen, obwohl die Doyles am Anfang alles daran setzen, sie so schnell wieder möglich wieder loszuwerden. Aber da haben sie die Rechnung ohne Noemi gemacht, denn die ist viel zu neugierig und stößt bald auf ein dunkles Familiengeheimnis.Schauerroman trifft es wohl am besten, denn Horror ist dies nicht und ein wenig mehr als Grusel dann doch. Da es sich im Buch viel um Pilze, Schimmel und andere Widerwärtigkeiten dreht (das Familienoberhaupt vegetiert, optisch verbesserungswürdig, meist im Bett vor sich hin), kann das dem einen oder anderen Leser etwas auf den Magen schlagen, gerade, wenn man dazu neigt, Gelesenes intensiv zu visualisieren."Der mexikanische Fluch" ist das perfekte Buch für die trübe Herbstzeit. Nebelschwaden, Friedhöfe, gruselige Häuser, perfekt detailliert beschrieben, lassen das richtige Feeling aufkommen. Leider hat mich das Ende nicht überzeugt. Ich habe ständig auf den Plottwist gewartet, der sich soooo angeboten hat. Kam leider nicht. Trotzdem sehr empfehlenswert.