Olive hat Flugangst und klammert sich grade panisch an ihrer Armlehne fest, als der Pilot einen medizinischen Notfall ausruft. Als Krankenschwester ergreift sie sofort die Initiative und rettet damit ein Leben. Leider wird ihr Flug danach ersatzlos gestrichen. Zum Glück bietet Copilotin Stella ihr eine Mitfahrgelegenheit an und die beiden verbringen einen wundervollen Tag zusammen. Überraschenderweise bittet Stella sie anschließend darum ihre Fake-Freundin zu werden. Und so endet das, was als Notfall begonnen hat in einer Fake-Beziehung - allerdings mit echten Gefühlen.
Wir erleben die Ereignisse aus Olives Sicht. Sie zeigt sich verletzlich und emphatisch, ihre Ängste, besonders vor dem Fliegen, werden eindrucksvoll und nachvollziehbar beschrieben. Nach dem Unfall ihres Bruders ist in ihrer Familie und in ihrem Leben nichts mehr wie es war und das nimmt sie sehr mit.
Stella hingegen ist selbstbewusst und ehrgeizig. Aber sie macht sich auch große Sorgen um ihren kranken Vater und ist somit hin- und hergerissen zwischen ihrer Karriere und dem Verantwortungsgefühl ihrer Familie gegenüber. Die Chemie zwischen ihr und Olive stimmt sofort, die aufkeimenden Gefühle wirken authentisch.
Die meisten Nebenfiguren bleiben jedoch eher flach, bestimmte Konflikte fühlen sich sehr konstruiert an. Außerdem frage ich mich wirklich, was mit Olives schrecklicher Familie los ist! Leider werden einige Nebenhandlungen ebenfalls nicht befriedigend aufgelöst.
Themen wie Karriere, Verantwortung, Krankheiten, Verlust, Trauer, Depressionen, Ängste und Panikattacken spielen eine große Rolle.
Insgesamt finde ich das Buch charmant, unterhaltsam und sehr emotional. Ich mag die queere Repräsentation sowie das Fake-Dating Trope. Zwischen Flugangst, Herzklopfen und Selbstzweifeln entsteht eine zarte Romanze, die zeigt: Manchmal braucht man nur den richtigen Menschen, um abzuheben.