Ennie lebt glücklich mit ihrem Freund Alexander in München. Beide arbeiten in der Werbebranche und genießen die gemeinsame Zeit. Als Ennie von ihrer Großtante in Haus in Waidmannthal erbt, lassen sie dieses renovieren und möchten dort einziehen. Ennie macht sich mit diesem Schritt zeitgleich selbständig, um flexibler zu sein und reist ein par Tage vor Alexander an. Sie genießt die Natur, die Ruhe und die unkomplizierte nachbarschaftliche Hilfe. Doch lernt auch schnell die Grenzen eines gemütlichen Lebens im Dorf kennen. Statt S-Bahnen gibt es den Rufbus, statt Supermarkt 2 Straßen weiter, heißt es Bus bei Wind und Wetter und Vorratsplanung. Dazu macht sie als überzeigte Veganerin schnell Bekanntschaft mit dem örtlichen Jäger, wobei das anfängliche Unverständnis nach und nach Verstehen weicht. Doch irgendwie scheint der Kontakt zu Alexander schnell weniger zu werden. Seine Besuche bleiben Besuche und kein gemeinsames Beziehen der neuen Lebenswelt. Dazu läuft Ennie nun im Ort auch häufiger ihrem Kindheitsfreund Tobias über den Weg, der anders als Alexander der Großstadt nicht hinterher trauert. Ob Ennie ihr Glück auf dem Land findet?
Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es ist flüssig zu lesen, sehr schön geschrieben und ich konnte mich gut in Ennie hineinversetzen, die recht schnell das Leben abseits des Großstadttrubels schätzen gelernt hat. Natur und Gefühl kommen in der Geschichte nicht zu kurz und als kleines i-Tüpfelchen auch ein wenig Flair des 50er / 60er Jahre Rock n Rolls. Besonders toll fand ich es, dass sich Ennie wirklich mit dem Leben auf dem Land und damit auch der Jagd auseinandersetzte und verstehen wollte. Während sie anfangs belastet mit Vorurteilen aus der Großstadt dem Jäger ziemlich Kontra gab, hat sie sich mit dem Thema auseinander gesetzt, Fragen formuliert und sich dem Thema geöffnet.