Ein 24-Stunden-Laden. Eine bunte Kundschaft mit allerlei Problemen. Mittendrin ein ehemaliger Obdachloser. Aufrüttelnd und emotional.
Als ich das wunderschöne Cover sah, war ich sofort neugierig auf die Geschichte, die sich hinter dem schönen Motiv verbirgt. Sehr schnell nahm mich die Handlung gefangen und ließ mich bis zum Ende der Erzählung nicht mehr los.In einem flüssigen Schreibstil erzählt der Autor Kim Ho-Yeon von Begegnungen und Entscheidungen verschiedenster Menschen. Im Mittelpunkt steht ein 24-Stunden-Laden, der ein Treffpunkt für Menschen mit Problemen und Sorgen ist. Dort finden die Menschen, ausgerechnet bei einem ehemaligen Obdachlosen, ein offenes Ohr. Aber gerade weil Dok-go, so nennt sich der Verkäufer der die Nachtschicht in dem Laden übernommen hat, früher obdachlos war, kann er sich in die Probleme vieler hineinversetzen und diese nachvollziehen. Aber wer war Dok-go vor seiner Zeit als Obdachloser? Da er sein Gedächtnis verloren hat, bleibt die Frage bis zum Schluss unbeantwortet.Mich hat die Geschichte emotional sehr aufgewühlt. Es werden aus der fernen Welt Probleme geschildert, die uns in unserem Land nicht fremd sind.Das Buch hat mir sehr gut gefallen, sodass ich es gerne weiterempfehle. Die hier geschilderten Schicksale stimmen nachdenklich, rütteln auf, machen traurig -- aber am Ende auch wieder zufrieden und glücklich.Es zeigt sich, dass Anteilnahme, Mitgefühl, Barmherzigkeit und Vergebung starke Säulen im Leben sind. Das Leben ist oftmals ungemütlich, aber wenn wir sensibel genug sind und uns nicht gegenüber anderen verschließen, dann werden wir im Miteinander viele Probleme lösen können. Und wir haben ja schließlich den lieben Gott. Er steht uns bei - egal, in welcher Lebenslage wir uns befinden. Und er schenkt uns Gnade.