Heute wird es mal wieder ein Thriller. Viele lese ich ja gar nicht mehr, aber die Reihe um Cyrus Haven mag ich nach wie vor sehr.Schon den Vorgänger mit Joe O'Loughlin hab ich gerne gelesen und finde es umso witziger, dass der Autor die Stories seiner beiden Helden verwoben hat und O'Loughlin immer wieder namentlich als Mentor des jüngeren forensischen Psychologen Haven auftaucht.Die Totgeglaubte ist der 4. Teil der Reihe und wieder geht es zu einem großen Teil um die Vergangenheit von Evie Cormac, des Mündels von Cyrus Haven, um die er sich seit ihrer Entlassung aus der Psychiatrie wie ein Bruder kümmert. Als Kind nach der Flucht aus Albanien entführt und von Menschenhändlern gefangen gehalten, wird sie immer noch von den Geistern aus ihrer Vergangenheit verfolgt. Auch wenn sie sich an vieles aus ihrer schrecklichen Kindheit nicht erinnern kann. Dies ändert sich, als sie zufällig Zeugin eines tragischen Bootsunglücks an der Küste von Lincolnshire wird. Siebzehn Tote werden angespült, ein Mensch überlebt, und von zwei Frauen fehlt jede Spur. Haven, der an der Rettungsaktion beteiligt ist, merkt sofort, dass dieses Ereignis Evies Erinnerungsvermögen triggert. Er ist überzeugt, dass die Lösung des Falls auch die Rätsel um Evies eigene Vergangenheit enthüllen könnte. Doch je weiter die Wahrheit ans Licht kommt, desto gefährlicher wird die Suche.Ich persönliche mag beide Charaktere sehr. Und dadurch, dass der Autor immer wieder zwischen den Ich-Perspektiven wechselt, erlebt man sowohl mit Evies als auch mit Cyrus' Gefühlswelt aus erster Hand. Zudem werden die gleichen Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, was der Dynamik der Geschichte sehr dienlich ist.Robotham ist ein Meister der guten Erzählungen und auch hier gelingt es ihm wieder perfekt, die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten und am Ende einen Twist einzubauen, den zumindest ich so nicht erwartet habe.Fazit: wie die anderen Teile ist auch dieser wieder spannend und unterhaltsam geschrieben und macht Lust auf eine Fortsetzung.