Pretty Perfect

**** Mein Eindruck **** Ich hatte es fast schon geahnt und wollte es trotzdem noch einmal versuchen: ein Thriller, der keiner ist; ein Mord, der in keinen klassischen Krimi passt; und ein Setting, das mehr Gossip Girl-Vibes als Urlaubsfeeling vermittelt. Wie nennt man so ein Genre eigentlich? Ich weiß es nicht genau, aber klar ist: Es ist ein Trend. Und dieses Buch ist längst nicht das erste seiner Art. Trotz meiner Vorahnung konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Der Schreibstil war angenehm, unterhaltsam und kurzweilig ich bin durch die Seiten geflogen und fand die Grundidee der Handlung durchaus interessant. Das angekündigte Gefühl von Eingeschlossensein erzeugte allerdings deutlich weniger Spannung, als ich erhofft hatte. Hier wurde meines Erachtens viel Potenzial verschenkt. Stattdessen lag der Fokus stärker auf der Hochzeit und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren als auf den eigentlichen Vorfällen. Diese bekommen zwar immer wieder Raum, treten jedoch zu oft in den Hintergrund. Trotzdem muss ich sagen: Das Buch hatte etwas Unterhaltsames an sich ich war weniger gelangweilt, als ich befürchtet hatte. Die Geschichte war in sich stimmig, wirkte aber eher wie ein Remix bekannter Konstruktionen als wie etwas wirklich Eigenständiges oder Authentisches. **** Empfehlung **** Für Leserinnen, die gerne seichte Spannung mit einem Schuss Glamour und Beziehungsdrama mögen, kann das Buch durchaus unterhaltsam sein aber Thriller-Fans oder Krimi-Leserinnen sollten ihre Erwartungen deutlich zurückschrauben. Wer sich auf das Genre-Mix-Experiment einlassen kann, bekommt leichte Unterhaltung mit Stil, aber wenig echte Tiefe oder Nervenkitzel.

Das Unwetter bricht los, eine Leiche und kein WLAN-Empfang deuten hierbei auf ein klassisches Isolations-Szenario hin. Ich war sehr gespannt, wie das hier in der Geschichte umgesetzt wird. Das beschriebene Setting von Sand, Meer und Drinks hat mir auch gut gefallen und konnte die Autorin meiner Meinung nach gut umsetzen. Auch der Schreibstil insgesamt war angenehmen; jedes Kapitel repräsentiert einen Tag, der auf einer Seite mit Wetterbericht und einer Beschreibung des Kunstwerks eingeleitet wird. Das fand ich ganz nett, vor allem der Wettbericht hat dem Tag noch mal so einen bildlichen Rahmen verliehen. Dieses ganze Kunstwerk-Gedöns war mir aber zu viel. Der Fokus hätte vielleicht mehr auf den Figuren liegen sollen, die alle sehr oberflächlich waren und die man hätte reduzieren sollen. Es waren zu große Ansammlungen von Menschen, die ich nicht auseinanderhalten konnte. Dadurch waren auch viele Seiten eher schleppend als spannend. Mal abgesehen davon dass ich am Schluss eh komplett den Überblick verloren hab, war der Schluss auch unspektakulär. Die Geschichte punktet mit seiner Atmosphäre, das Cover ist auch sehr lobenswert, der Rest leider aber sehr ausbaufähig. Gerade im Hinblick auf den Titel war der Inhalt irgendwie nicht so perfect. Schade!