Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was damals mit Zoeys Schwester passiert ist. Das Buch hat also eine ungemeine Sogkraft entwickelt. Die erste Hälfte fand ich super. Als dann die alternative Gemeinde, die absurde Social Media Geschichte und Wahrsagerei mehr Raum einnahm, war es dann nicht mehr so ganz meine Geschichte, aber die Spannung blieb. Die Auflösung fand ich jetzt so la la, wirkte mir etwas zu sehr aus dem Hut gezaubert und konstruiert.Auch die Affäre der Protagonistin passte für mich irgendwie nicht, machte Zoey eher unsympathisch. Denn zu Hause rackert sich ihre Freundin Ari (oder sind sie mittlerweile getrennt und nur noch best friends???) mit der Überführung der verstorbenen Mutter ab, und was macht Zoey, sie geht fremd. Auffällig ist, dass es im Roman keine männlichen Figuren gibt, klammert man Zoeys Vater aus, der aber nur per Telefon zugeschaltet wird und dazu ein ziemlicher Depp zu sein scheint - ist das das Bild, was man so von Männern hat: gestorben, nicht existent oder Idioten?Dazu fand ich das Verhalten des Vaters, bzw. die Rolle, die er in der Geschichte spielt, völlig unglaubwürdig. Gegen die Mutter von Zoey entwickelte ich einen regelrechten Groll. Sie wusste, wie sehr ihre Tochter unter dem Verschwinden der Schwester litt und dass sie sich die Schuld gab. Und was macht die Mutter: Sie schweigt, statt die Tochter zu entlasten. Insgesamt verhalten sich in diesem Roman ziemlich viele Leute ziemlich komisch.Aber insgesamt machte das Lesen trotz der einen oder anderen Ungereimtheit ziemlich Spaß.