Mit Fake the Crash entführt Elizabeth S. Sawyer ihre Leser:innen in die aufregende Welt des professionellen Snowboardens voller Adrenalin, Emotionen und dem zarten Prickeln einer Liebe, die eigentlich gar nicht echt sein sollte. Der Roman verbindet sportliche Leidenschaft mit emotionaler Tiefe und erzählt die Geschichte zweier Menschen, die auf und neben dem Eis lernen, wieder Vertrauen zu fassen in sich selbst und ineinander.
Im Mittelpunkt stehen Hannah und Espen, zwei talentierte Snowboarder mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen. Hannah lebt mit ihren Freunden in Tirol und träumt davon, bei den Olympischen Spielen anzutreten. Nach einem verpatzten Sprung und Bronze statt Gold plagen sie Selbstzweifel und der Druck, sich endlich von einer Agentur sponsern zu lassen, wächst. Espen dagegen kämpft mit seiner Vergangenheit: Alkohol, schlechte Schlagzeilen und ein angespanntes Verhältnis zu seiner Familie haben seinem Ruf geschadet. Jetzt will er beweisen, dass er sich verändert hat.
Als ihre Trainer die Idee einer Fake-Beziehung vorschlagen, um ihre Karrieren zu retten, prallen zwei Welten aufeinander. Was als strategisches Manöver beginnt, entwickelt sich schnell zu einem emotionalen Balanceakt zwischen Nähe und Distanz, Pflicht und Gefühl. Elizabeth S. Sawyer schafft es, diese Dynamik glaubwürdig und mit viel Feingefühl darzustellen. Hannahs anfängliche Skepsis und Espens ungeschliffene, aber ehrliche Art ergänzen sich perfekt ihre Chemie ist spürbar, ohne je kitschig zu wirken.
Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und atmosphärisch, sodass man die eisige Bergluft fast auf der Haut spürt. Besonders gelungen ist die Darstellung der Snowboardwelt authentisch, spannend und zugleich emotional. Man fiebert mit, wenn Hannah und Espen ihre Grenzen austesten, lacht über ihre Wortgefechte und spürt, wie sich Vertrauen langsam in Zuneigung verwandelt.
Auch die Nebenfiguren bringen Leben in die Geschichte: Hannahs WG, Espens Freunde und die wiederkehrenden Charaktere aus Sawyers früheren Büchern sorgen für Humor, Zusammenhalt und kleine Momente zum Schmunzeln. Trotz der Leichtigkeit spart die Autorin ernste Themen nicht aus von Selbstzweifeln über Leistungsdruck bis hin zu familiären Erwartungen. Diese Mischung aus Tiefgang und Romantik macht den Roman zu mehr als einer klassischen Sports-Romance.
Fazit:Fake the Crash ist eine gefühlvolle, winterliche Lovestory mit Herz, Humor und einer ordentlichen Portion Schneestaub. Elizabeth S. Sawyer beweist einmal mehr, dass sie Emotionen ebenso meisterhaft einfängt wie sportliche Spannung. Eine Geschichte über zweite Chancen, Mut und die Liebe, die selbst in der kältesten Umgebung Wärme schenkt perfekt für Fans von Sports-Romance mit echter Tiefe.