Schon nach den ersten Kapiteln hatte ich klare Bilder im Kopf: die Weite Kanadas, die Natur, die Pferde. Alles ist so beschrieben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Die Geschichte hat ein ruhiges Tempo, das mir sehr gefallen hat, und die Autorin bringt das Land und die Atmosphäre glaubwürdig rüber ohne zu übertreiben.
Marlene war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist nicht perfekt, sondern eine Frau, die gerade einiges verloren hat und sich langsam wieder ins Leben zurücktastet. Ihre Entscheidung, auf Coles Ranch zu leben, wirkt anfangs wie ein Rettungsanker und genau das macht sie so menschlich. Cole selbst bleibt zunächst ein wenig undurchsichtig, aber man merkt schnell, dass er ein gutes Herz hat. Mir gefiel, wie sich zwischen den beiden ganz ohne große Worte Nähe entwickelt.
Die Szenen mit den Pferden haben mich besonders berührt. Da steckt spürbar Liebe und Wissen drin, und ich konnte die Verbindung zwischen Mensch und Tier gut nachempfinden. Manchmal war mir der Ablauf etwas vorhersehbar, aber die Atmosphäre und die warmherzige Erzählweise haben das gut ausgeglichen.
Was mir gefallen hat: die Mischung aus Neuanfang, Naturverbundenheit und zarter Romantik. Was mir ein kleines bisschen gefehlt hat, war das gewisse Überraschungsmoment die Handlung lief an einigen Stellen etwas zu glatt. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und am Ende mit einem Lächeln zugeschlagen. Es ist eine Geschichte, die einem guttut, besonders wenn man an die Liebe glaubt, die sich nicht planen lässt.
Mein Fazit:
Ein stiller, herzenswarmer Roman mit authentischen Figuren, viel Gefühl für Natur und Tiere und einer schönen Portion Hoffnung. Nicht perfekt aber genau das macht den Charme aus. 4 Sterne.