KURZREZENSION
Der Mensch hat nur eine Schwachstelle: das Ohr. (S.29)
INHALT:
Jérôme Angust ist auf Geschäftsreise, als sich ein Fremder zu ihm in die Wartehalle des Flughafens gesellt. Dieser stellt sich als Textor Texel vor und zwingt ihm regelrecht ein Gespräch auf. Jérôme hat alles andere als Interesse an dessen Geschwätz, doch genau das scheint den Fremden nur noch mehr zu befeuern und so strapaziert dieser die Nerven seines Gegenübers immer weiter. Was dann geschieht, hätte Jérôme niemals für möglich gehalten...
MEINUNG:
Dieses dünne Büchlein besteht hauptsächlich aus abwechslungsreichen Dialogen zwischen zwei Männern.
Es war mein zweites Buch von Amélie Nothomb und zum Glück war ich etwas darauf vorbereitet, dass dieses Werk deutlich schräger sein könnte, als Der japanische Verlobte .
Tatsächlich war ich überrascht von der Bandbreite, die Nothomb dem Leser in der kurzen, nur etwas über 100-seitigen Lektüre, bot. Es war alles dabei: Manchmal war ich belustigt, im nächsten Moment angeekelt, mal erstaunt oder auch total perplex. Stellenweise empfand ich die Geschichte bizarr und hin und wieder auch etwas makaber.
Und immer wieder habe ich mich gefragt, was der Fremde mit seinen Gesprächen nur bezwecken möchte.
Auch wenn mir die Geschichte gegen Ende vielleicht etwas zu schräg war und ich mir noch ein bisschen mehr Nachklang erhofft hatte, so fand ich sie doch sehr unterhaltsam und wunderbar geeignet für zwischendurch! 3,5-4/5 Sterne!