James Windover, Journalist und Herausgeber einer etwas anderen - sehr teuren und absolut neutralen - Tageszeitung wird durch seine wichtigste Geldgeberin auf ein streng geheimes Projekt angesetzt, bei dem sie überlegt, als Finanzier einzusteigen. Eine Firma im Silicon Valley plant, das Gehirn und damit das Bewusstsein eines Menschen zu extrahieren und damit in gewisser Weise den Tod abzuschaffen. Da James ein absolut gründlicher Journalist ist, dem ein Team von hochkarätigen Mitarbeitenden zur Verfügung steht, setzt er sich sehr tief mit der Idee und den Personen hinter dem Projekt auseinander - und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr!Das Buch ist mit ca. 650 Seiten eindeutig ein umfangreicher Thriller, der mich allerdings streckenweise eher an einen Krimi erinnert hat. James? Reise(n) durch die USA und Europa ist sehr abwechslungsreich geschildert, ob im Privatjet oder in einem kleinen Privatflugzeug, mit dem Eurostar, per Taxi oder Firmenwagen und natürlich bei den Szenen in Amsterdam, in dem der Firmensitz von James? Zeitung ist, mit dem Fahrrad - die Geschichte ist wirklich sehr im Fluss und James ist permanent unterwegs. Die Ideen, die dem Unsterblichkeitsprojekt zugrunde liegen und die Vorstellung einer möglichen Umsetzung erinnerte mich ab und an an Folgen der Serie Black Mirror - der Autor lässt seine Figuren allerdings auch oft erwähnen, dass diese Idee nicht grundsätzlich neu sei. Die philosophischen Fragen, die der Text aufwirft, haben mich beim Lesen abgeholt und nachdenklich gemacht und trotz einiger weniger Längen kam ich sehr gut durch das Buch und habe den Schluss dann in einem Rutsch gelesen. Ich bin sehr zufrieden mit der Umsetzung des Stoffes und auch mit dem Ende. Einiges habe ich erraten, anderes war überraschend und besonders gefiel mir, wie der Autor immer wieder damit gespielt hat, dass wir uns hier in einem Roman befinden - oder eben auch nicht. Auch die Nebenfiguren waren gut gezeichnet und teilweise echte Originale, die mir sehr sympathisch waren. Eindeutig eine Leseempfehlung!