Zivilcourage. Jeder kennt es, doch oft findet man sich in Gefahrensituationen für andere gelähmt wieder. Ignoranz und Wegducken dominieren, wo Hilfe von Nöten wäre. Doch was, wenn es einen Racheengel gäbe? Eine Art Superhelden, der den Opfern beherzt und mit martialischen Mitteln zu Seite springt und die Täter richtet, weil die Justiz sich nicht in der Lage oder gewillt sieht, harte Strafen zu verhängen und sich gerade jugendliche Verbrecher schnell wieder auf freiem Fuß befinden? Dies ist der Moment, in dem die öffentliche Debatte ihren Anfang findet. Wo sie endet, gibt es im Buch nachzulesen.Ein spannendes und nach wie vor aktuelles Thema. Wer zu Boden geht, hat verloren, ist überholt. Wenn jemand zu Boden geht, beginnt der Spaß erst richtig, heißt es heute. Gewaltexzesse sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Eschbach nimmt sich dieser Thematik an und konstruiert daraus einen Thriller. Der Thrill kommt dabei manchmal ein klein wenig zu kurz und weicht der Beleuchtung der vehement geführten Debatte um das Thema Selbstjustiz. Mir persönlich hat das gefallen, weil es mehr Tiefe verliehen hat.Ansonsten finden wir hier einen Eschbach, wie er sein sollte. Clever, Themen behandelnd, die alles andere als nichtig sind, gut recherchiert, facettenreich und wortgewandt.Fans von Andreas Eschbach werden hier auf ihre Kosten kommen!