Gute Ansätze, denen Handlung und Tiefgang fehlt
Die fast dreißigjährige Pia verbringt das erste Adventswochenende mit ihren beiden Schwestern bei ihrer Oma. So schön die Zeit auch ist ist sie auch Hin- und Hergerissen zwischen ihrer Liebe zu ihrer Heimat Rügen und der zu ihrer Fernbeziehung und hadert mit der Zukunft.Gleichzeitig bringt die Zusammenkunft die Familiengeschichte ins Rollen, sodass sich Pia plötzlich in einer Art neuem Leben wiederfindet. Doch so schön diese neuen Bekanntschaften für sie sind ist sie besorgt um ihre Fernbeziehung, vor allem, als sie erfährt, dass niemand weiß, was ihr Partner Paul tut und wo er sich aktuell aufhält.Und da zeigt sich meiner Meinung nach eine entscheidende Schwäche des Buches: Die Handlung hätte sich so interessant gestalten lassen, aber die Chance wurde vertan. Immer, wenn ich dachte, dass die Handlung eine spannende Wendung nehmen könnte, wurden andere Handlungen so dermaßen in die Länge gezogen, dass der Bogen nicht mehr zurückgeschlagen werden konnte und sich alles immer weiter hingezogen hat. Auch die Familiengeschichte hätte viel Potential geboten, das durch starke Abtuungen und Konfliktfreiheiten ebenfalls nicht ausgeschöpft wurde. Dadurch konnte das Buch bei mir auch auf emotionaler Ebene nicht punkten, da die Protagonistin kaum Widerstände geboten bekommt und jegliche Konflikte schnell und einfach ohne jeglichen Tiefgang gelöst werden, sodass zumindest ich nicht mitfühlen konnte.Wer also auf eine interessante Familiengeschichte hofft oder eine Geschichte zum Mitfühlen sucht wird hier leider enttäuscht, wer ein einfaches Buch in einer kleinen heilen Welt sucht kommt dafür umso mehr auf seine Kosten.