"Bitte hilf mir" lautet der Eingangssatz eines Briefs, den Levi Kant eines Abends von einem Kurier erhält. Das Merkwürdige ist, dass der Brief von der vor zwei Jahren ermordeten Schauspielerin Sophie Bernstein stammt. Der Mörder wurde nie gefasst. Mit Hilfe der Psychiaterin Olivia Hofmann macht Levi sich in diesem Cold Case Fall auf den Täter und stößt dabei mehrfach auf "Böses Schweigen".Es handelt sich um den dritten Thriller mit den Protagonisten Levi und Olivia. Zuvor hat das Autorenduo B.C. Schiller die beiden bereits in "Böses Geheimnis" und "Böse Tränen" ermitteln lassen. Leider kenne ich die vorherigen beiden Bücher nicht. Das hat bei mir leider dazu geführt, dass ich mit den Personen nicht so richtig warm geworden bin. Und das, obwohl es sich bei dem jüdischen Levi Kant um eine interessante Figur handelt. Er ist ein ehemaliger Kommissar, der nach einer Schussverletzung nun an einer Polizeiakademie lehrt und nicht aufgeklärte Fälle löst. Ein an für sich tolles Genre. Ich hatte hier aber bei ihm immer das Gefühl, dass zu viele Eigenschaften von ihm bereits als bekannt vorausgesetzt werden, so als würde ich die Vorgänger bereits kennen. Ein bisschen mehr an Charakterdarstellungen und innere Eindrücke hätten mir besser gefallen. Auch Olivia konnte mich nicht vollends überzeugen. Sie ist auf der Suche nach ihrem vor Jahren verschwundenen Mann und ihrer kleinen Tochter. Auf der Suche nach ihnen, die immer wieder durch kleine Hinweise fortgeführt wird, handelt sie manchmal in einer Art und Weise, die ich oft so nicht nachvollziehen konnte. Interessanter fand ich jedoch Sophie. In zahlreichen Rückblenden, die auch die Überschrift "Sophie will nicht sterben" haben und in denen sich auch der Sprachstil ändert, erfährt man viel über das Leben und die Geschehnisse um den rätselhaften Tod der jungen Schauspielerin. Aufhänger ist dabei ein wertvolles Gemälde, das in der Nazizeit ihrer Familie gestohlen worden ist. Sie kämpft darum, es zurück zu holen. Das Gemälde schein dabei den Besitzern jedoch Pech zu bringen. Die Geschichte an sich ist gut. Jedoch konnte mich die Erzählweise nicht mitreißen. Oftmals geschehen Dinge viel zu schnell, Kommissar Zufall hilft meinem Geschmack nach zu oft. Und zudem hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte schnell erzählt werden sollte. Demgegenüber fand ich die zahlreichen Intrigen und Vertuschungsmanöver sehr interessant und gekonnt dargestellt. Insgesamt konnte mich der Thriller aber nicht wirklich überzeugen.Dem Buch gebe ich daher 3,5 von 5 Sternen.