Kurzweilig und mit viel Lokalkolorit - Hunger sollte man beim Lesen nicht haben
Die Marillenernte hier in der Wachau ist schon wieder vorüber. Dabei wollte ich doch pünktlich dazu meine Meinung zu Beate Maxians zweiten Regionalkrimi mit der ehemaligen Ermittlerin Lou Konrad, der genau zu diesem Zeitpunkt spielt, veröffentlichen. Wie auch immer - nun kommt die Rezension doch etwas später.... Die Marillenernte ist neben der Weinlese die betriebsamste Zeit in der Region. Die Wachauer Marille ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung und die Obstsorte ist äußerst beliebt. Auch Lou Konrad benötigt täglich für ihr Delikatessengeschäft die saftigen Früchte. Bei Marillenbäuerin Marta hat sie bereits ihre Ware vorbestellt und will diese nur mehr abholen, als sie ihre Freundin tot im Garten findet. Die Einwohner von Marienkirchen sind geschockt, denn Marta war allseits sehr beliebt und niemand kann sich vorstellen, dass der Mörder oder die Mörderin aus dem Ort kommt. Trotzdem wurden in letzter Zeit einige Tonnen Marillen aus Martas Garten gestohlen. Ist der Dieb auch der Mörder?Der erste Verdacht fällt auf Martas Exmann Rainer, den auch Lous ehemalige Vorgesetzte Verena Badinger vom LKA in Sankt Pölten ins Visier nimmt. Natürlich kann auch Lou nicht still sitzen und beginnt sich in Marienkirchen umzuhören. Immer mit dabei ist ihr Berner Sennenhund Michelin.Neben Martas Exmann gibt es bald noch einige weitere Verdächtige und bald gerät auch Lou mehr und mehr ins Visier des LKAs......Der Krimi liest sich wieder wunderbar leicht und kurzweilig. Die Charaktere sind sehr lebendig und bis hin zum kleinsten Nebencharakter sehr authentisch beschrieben. Sie alle haben Ecken und Kanten und sind mehr oder weniger liebenswert. Der Dorftratsch lebt und die ersten Verdächtigen sind schnell gefunden. Vieles wird sehr detailliert erzählt und oftmals auch wiederholt, was etwas Spannung rausnimmt. Die Kulinarik kommt nicht zu kurz und mit Sternekoch Fabio, der eindeutig Lous Herz erobert hat, kommt noch etwas "gehobene Küche" und etwas Herzklopfen dazu. Mit dabei wieder viel Lokalkolorit und Humor.Die großartigen Landschaftsbeschreibungen erzeugen Urlaubsflair. Ich bin froh, dass ich nicht weit weg von dieser Region wohne, wo andere Urlaub machen.Bald erscheint der dritte Teil, der natürlich wieder gelesen wird!Fazit:Ein kulinarischer Regionalkrimi, der unsere schöne Wachau ins Rampenlicht stellt. Diesmal sind wir zur Ernte der süßen Marillen im fiktiven Marienkirchen unterwegs. Kurzweilig und mit viel Lokalkolorit - perfekt für einen lauschigen Tag auf der Terrasse und einem Glaserl "Grüner Veltliner" aus der Wachau..