Dieses Buch ist wichtig. Fürs Herz. Für den Kopf. Für alles dazwischen.
Jules, Liz und Marty. Drei Geschwister, die eines Tages ihre Eltern verlieren. Und mit ihnen: ihre Kindheit, ihre Sicherheit, ihre Sprache füreinander. Was bleibt, ist ein Internat, Schweigen und das langsame Auseinanderdriften. "Vom Ende der Einsamkeit" erzählt, wie diese drei Menschen mit diesem Bruch weiterleben. Wie sie sich verlieren, wiederfinden, neue Wege suchen, falsch abbiegen. Und wie unser Erzähler Jules immer wieder an den Punkt kommt, an dem er sich fragt: Was bleibt von uns, wenn wir alles verlieren? Und wie viel davon können wir noch selbst beeinflussen? Im Zentrum steht auch seine Verbindung zu Alva, einer stillen, klugen, verletzlichen Frau, die ihm in seiner dunkelsten Zeit begegnet. Und nie wieder ganz verschwindet. ¿¿¿¿¿¿¿¿Benedict Wells schreibt leise, aber mit Wucht. So unprätentiös, so klar und gerade so hat er mich direkt ins Herz getroffen. Es ist diese Art von Sprache, die keine großen Gesten braucht, diese unkomplizierten Sätze. Stattdessen kriegen wir ehrliche Beobachtungen, die sich wie Splitter im Bauch festsetzen. Seine Sprache wirkt auf den ersten Blick schlicht, aber darunter liegt ein ganzer Ozean. ¿Der Plot ist kein reißerisches Spektakel, sondern das, was das Leben halt ist: Bruchstücke. Begegnungen. Verluste. Wir begleiten Jules über Jahrzehnte: als Kind, Teenager, Erwachsener. Wir sehen, wie aus der Trauer ein Schweigen wird, wie sich Wege kreuzen und wieder trennen, wie man Menschen liebt und trotzdem verliert. Besonders stark fand ich, wie der Roman zwischen Familiengeschichte, Coming-of-Age und Liebesdrama changiert, ohne je unauthentisch zu wirken. Und auch wenn es düster wird, gibt es immer wieder Licht. ¿¿¿¿Ich bin ehrlich mit euch: Ich war skeptisch, weil ich dachte, dass dieses Buch absolut overhyped wäre. Aber nein. Es hat mich komplett umgehauen. Dieses Buch hat mich an meine eigenen Verluste erinnert. An verpasste Chancen. An das, was bleibt, wenn Menschen weg sind. An das, was man sich nie getraut hat zu sagen. Jules ist kein Held oder Übermensch. Er ist einfach nur jemand, der versucht, durchzukommen. Und genau das macht ihn so greifbar. Die Geschichte von ihm und Alva hat mich besonders erwischt. Diese stille, tief verwurzelte Liebe, die nie kitschig oder zu viel, sondern immer da war. Beständig, trotz allem oder vielleicht gerade deswegen. ¿¿Fazit: "Vom Ende der Einsamkeit" ist erzählt über Verlust, über Familie, über das Erwachsenwerden mit einem Loch im Herzen. Und über die Hoffnung, dass selbst die tiefste Einsamkeit irgendwann ein Ende finden kann. ¿¿¿¿¿¿¿¿¿¿