Knäckeblut ist der dritte Teil einer Reihe, geschrieben von Björn Berenz. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.
Björn Berenz setzt mit Knäckeblut konsequent die Geschichte um Ina fort. Sie kam nach Schweden um ihren Geliebten zu sehen, musste aber feststellen, dass er gestorben ist. Auf dem Tingsmålahof in Småland lernt sie die Ehefrau und die Mutter ihres Geliebten kennen und bleibt am Schluß dort. Sie verkauft alles und wandert aus nach Schweden.
Sofort, schon nach den ersten paar Zeilen breitet sich beim Lesen diese typisch skandinavische Atmosphäre aus und man fühlt sich einfach nur wohl. Man meint, das Feuer knistern zu hören und den Schneesturm, der ums Haus fegt. In der Hand ein gutes Buch und einen heißen Tee. Knäckeblut ist aber ein Krimi und schon bald wird es spannend und es gibt auch eine Leiche.
Björn Berenz versteht es Ina bei ihren Ermittlungen den Leser an die Seite zu stellen. Gern läuft dieser auch etwas kopflos mit Ina durch die verschneite Landschaft mit eisigen Temperaturen und findet eine Leiche. Es gibt einige skurrile Szenen, oft auch gefährliche, aber irgendwie kommen weder Ina noch der Leser der Lösung so richtig nahe. Der Autor streut Hinweise, aber im Dschungel der falschen Fährten gehen sie etwas unter. Das Buch macht aber trotzdem Spaß, der Erzählstil ist eingängig und flott. Björn Berenz beschreibt sowohl seine Protagonisten als auch die Gegend sehr detailreich. Man kann sich alles sehr gut vorstellen.
Das Buch verliert etwas auf den letzen circa hunderfünfzig Seiten. Das Erzähltempo zieht plötzlich sehr an, ohne dass man der Lösung irgendwie näher gekommen wäre. Der Autor steuert nicht so sehr auf den Höhepunkt, die Lösung des Mordes zu, er vermittelt eher, dass er jetzt zum Ende kommen will. So ist auch die Lösung des Mordfalls ein wenig konstruiert, mit etwas Wohlwollen kann sich der Leser die einzelnen Schritte zurechtbasteln, aber richtig stimmig ist es nicht. Aus diesem Grund gab es auch einen Stern Abzug. Ich würde das Buch trotz allem empfehlen, weil es bis auf die letzten Seiten wirklich gut geschrieben ist. Dem Buch hätten weitere achtzig bis einhundert Seiten gut getan um die Lösung wirklich stimmig zu entwickeln.
Mein Fazit ein unterhaltsamer Krimi mit viel skandinavischer Atmosphäre, der nur im Abgang etwas schwächelt.