Ich mag wie Camilla Läckberg ihre Fälle mit dem Leben in Fjällbacka verbindet. Auch Der Leuchtturmwärter hat wieder diese Mischung aus Spannung und menschlichem Drama, die sie so gut kann.Der neue Fall beginnt mit dem Tod eines Mannes, der kurz zuvor aus der Stadt zurückgekehrt ist. Seine Frau glaubt, er sei von einem Geist verfolgt worden, und auf der kleinen Insel Gråskär, wo früher der Leuchtturm stand, liegt ein düsteres Geheimnis. Parallel kämpft Erica mit einer privaten Krise, die sie kaum verarbeiten kann. Beide Ebenen greifen gut ineinander und halten die Spannung.Was mir sehr gefallen hat, ist die Stimmung. Die raue Küste, den Nebel und die Einsamkeit der Insel so zu beschreiben, dass man meint man wäre dort. Das verleiht der Geschichte Tiefe, auch wenn der Kriminalfall selbst manchmal etwas verschachtelt wirkt.An manchen Stellen hätte ich mir weniger Nebenfiguren gewünscht. Es sind viele Geschichten, die sich kreuzen, und das macht das Lesen zwischendurch anstrengend. Trotzdem bleibt der rote Faden klar, und am Ende wird alles stimmig aufgelöst.Der Schreibstil ist wie immer flüssig, ruhig, aber eindringlich. Besonders die Passagen, in denen es um Verlust und Schuld geht, bleiben hängen.