Eigentlich bewerte ich solche Bücher ungern nach Sternen, denn was sie mit mir machen, sagt mehr aus, als die oberflächliche Sternebewertung. Also rein in das, was wirklich hängen geblieben ist. Ich habe versucht, keine Spoiler einzubauen... Klappentext steht oben. :)
Anfangs dachte ich, Max und Lio könnten zusammenwachsen, wenn sie sich gegenseitig stützen. Aber so ist das Leben nicht - und auch nicht dieses Buch. Es zeigt die harte Realität, wie vergangene Erlebnisse einen auch im Erwachsenenalter noch begleiten. Beide hatten zu viel aufzuarbeiten, konnten nie eine echte, tiefe Verbindung eingehen. Es war spannend zu sehen, wie die Protagonistin dies auch gemerkt hat.
Der Schreibstil der Autorin war sehr flüssig zu lesen. Dadurch war das Buch für mich trotz der schwierigen Themen leicht lesbar. Mir haben ein wenig tiefe Emotionen gefehlt, die mich mitreißen und leiden lassen. Dachte ich. Mittlerweile bin ich überzeugt, das war so gewollt. Weil die Protagonistin zu sich selbst Abstand hält. Weil sie Probleme damit hat, Emotionen zu artikulieren, tief zu fühlen und sich lieber abschottet. Also warum nicht auch dem Leser gegenüber? Und der Part hat mich dann doch zum Nachdenken angeregt.