People Pleaser

Catriona Stewart ist ein leidenschaftlicher Reality-TV-Fan und schaut jede Folge von Love Island. Als Ghostwriterin schreibt sie für bekannte Zeitungen und hat mit "People Pleaser" ihr Thrillerdebüt zu Papier gebracht.Mit einem ansprechenden Cover, der vielversprechenden Inhaltsangabe sowie dem Slogan "People Pleaser ist die Definition eines fesselnden Pageturner" war meine Neugierde groß und ich machte mich direkt ans Lesen.Wir erleben hier die Geschichte der Maggie Lathrop und ihrer Schwester Emma. Maggie ist jung, schön und dank der Dating-Show "LoveShack" unglaublich erfolgreich. Sie und ihr Reality-TV-Husband führen ein perfektes Leben, bis Maggie eines Tages brutal ermordet wird. Emma ist das absolute Gegenteil ihrer Schwester und hatte nie Interesse an deren Jetsetleben. Trotzdem will sie ihren Mörder finden. Also folgt sie der einzigen Spur, die sie hat: Sie sieht sich endlich die Show an, die Maggie berühmt gemacht hat. Doch mit jeder Folge wird Emma klarer, dass ihre Schwester ein dunkles Geheimnis verbarg. Ein Geheimnis, das Emma lüften muss, um den Killer aus seiner Deckung zu locken - und sich selbst zu retten.Catriona Stewart zeigt mit ihrer Story einen Blick hinter die Kulissen des Trash-TV's. Eine Schein-Welt, in der knappe Outfits und Lovestorys für Einschaltquoten sorgen.Die Story wurde zeitlich eingeteilt und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Nachdem der Prolog noch sehr spannend und vielversprechend klang, zog sich die erste Hälfte doch sehr gemächlich dahin. Bereits auf den ersten 40-50 Seiten wird man mit Unmengen an Protogonisten und deren Namen regelrecht überschüttet. Auch das Geschehene im Zusammenhang mit den Zeitebenen, den Charakteren und dem Setting waren etwas verwirrend und so wurde ich auch leicht überfordert und verstand erst mal nicht was ich überhaupt gelesen hatte. Nach und nach wurde es dann besser und ich hatte den Durchblick. Die Autorin hat sich allerdings mit ihrem Plot etwas verzettelt und manche Handlungsstränge einfach unnötig eingebracht. Auch wenn in Trashformaten viele Protagonisten eine Rolle spielen, waren es hier eindeutig zu viele. Die Idee hinter dem Titel , dass nach Außen alles nur nach Drehbuch abläuft und Influencer für Geld alles tun wurden ist brandaktuell und auch gut gewählt. Allerdings fehlte es für mich etwas an der Umsetzung. 

Das Buch zu bewerten, fällt mir relativ schwer. Ich tue mir nämlich schon schwer damit, ob es sich wirklich um einen Thriller handelt. Für mich gab es zu wenig Ermittlungsarbeit, zu wenig Tote, zu wenig Spannung. Also eher ein Roman. Ich hatte mich auf das Reality-TV-Setting gefreut, jedoch wurde dies nur relativ oberflächlich genutzt. Keine Verschwörungen, übermäßiges Drama - teilweise hatte ich sogar den Eindruck, die Autorin hätte selbst nie besonders viele Dating Shows geguckt. Das Buch wird aus der Sicht vier verschiedener Frauen erzählt. Darunter auch die der toten Maggie, was absolut keinen Sinn ergab. Alle Informationen, die Maggie dem Leser gibt, hätte man auch anderweitig im Buch unterbringen können.Aber generell habe ich nicht verstanden, warum aus Amandas, Maggies und Jills Sicht erzählt wurde, da nur Emma wirklich von Belang war. Wirklich spannend war die Geschichte leider auch nicht aufgebaut. Es gibt viele Handlungsstränge, bei denen man sich lange Zeit fragt, wofür sie aufgemacht wurden. Das läuft zwar zum Ende hin alles zusammen, aber es gibt keinen Thrill. Ich war beim Lesen höchstens interessiert zu erfahren, wie es denn nun weitergeht und wer der Mörder ist.Leider fand ich das Motiv des Mörders/der Mörderin dann auch sehr lahm, wobei der Showdown sehr actionreich, aber nicht wirklich logisch war. Für einen Killer, der/die recht abgeklärt wirken will, hat die Person sich nicht gerade schlau und kontrolliert verhalten. Leider gibt es unter den Charakteren auch keine wirklichen Sympathieträger. Jill scheint oft auf ihre beste Freundin Emma herabzublicken.Emma zeichnet sich nur dadurch aus, dass an jeder noch so unnötigen stelle erwähnt wird, dass sie lesbisch ist und dass sie nicht glauben kann, dass ihre Schwester Geheimnisse vor ihr gehabt haben könnte.Und Amanda ist vollkommen drüber mit leichter Tendenz zur Wahrhaftigkeit.Ich fand interessant, dass Männer hier allesamt zu Nebenfiguren degradiert wurden, aber das ist nur ein unterschwelliger Hauch von Feminismus. Der Schreibstil war nicht schlecht, man wollte ja wissen, wie es weiter geht, aber die Geschichte war leider mehr als lückenhaft, nicht durchdacht und letzten Endes nicht befriedigend in ihrer Auflösung.