Inhalt:
Es ist Ende April. In Perchtoldsdorf findet ein Kostümball statt. Dieser ist, trotz dass die Faschingszeit längst vorbei ist, gut besucht. Cosplay ist eben angesagt. Vom Partyvolk unbemerkt geschieht ein Mord. Im Laufe des Abends stolpert ausgerechnet die Charlotte Nöhrer über den toten Batman, der ziemlich versteckt abseits an einer Treppe liegt. Der war Leiter einer Gesellschaft, die in Österreich auch die letzten Bodenschätze fördern wollte. Dieses sogenannte Fracking war und ist den Umweltschützern ein Dorn im Auge. Liegt hier das Motiv? Die Charlotte und ihr Cousin Leo, Dorfpolizist von Perchtoldsdorf, gehen dem auf den Grund und scheinen jemanden von ganz oben auf die Füße zu treten......
Leseeindruck:
"Perchtoldsdorfer Totentanz" ist der 5. Band der Reihe um die Weingutbesitzerin Charlotte Nöhrer. Diese zeichnet sich damit aus, dass sie seit sie wieder in Perchtoldsdorf wohnt, über Tote stolpert und sich eigene Ermittlungen nicht nehmen lässt. Dabei geht sie nicht immer feinfühlig vor. Sehr zum Leidwesen ihres Cousin und Dorfpolizisten Leo. Allgemein lebt der Krimi von seinen unterschiedlichen Charakteren und versprüht ordentlich Humor. Deshalb sollte man alles nicht ganz so Ernst nehmen. Leo z.B. hat eine Prostituierte als Lebensgefährtin, die bald in einem Edelbordell arbeitet, das demnächst am Stadtrand eröffnet. Flora, Charlottes kleine Schwester, muss sich erst einmal in ihrem Liebesleben Klarheit schaffen. Nicht zu vergessen Andrea, Charlottes Lebensgefährtin, die letztere öfter wieder auf den Boden der Tatsachen heben muss. Lachen musste ich über eine Aktion des Grafen. Eine teure Angelegenheit, aber genial. Aber auch Kevin, ein Klassenkamerad von Flora, war einfach nur klasse. Den Fall selbst fand ich spannend. Er hat mich zum Miträtseln animiert, sowohl beim Motiv als auch beim Täter. Auch wenn manches Mal alles drunter und drüber ging, so hatte doch alles irgendwie seinen Sinn. Ein Wort zum Schreibstil. Der ist etwas besonderes. Durch die Voranstellung eines Artikels vor jedem Namen, habe ich beim Lesen das Gefühl, dass mir ein Erzähler, ungezwungen am Stammtisch, bei einem guten Glas Wein (dem sind die Figuren im Krimi nicht abgeneigt, Charlotte hat schließlich ein Weingut) eine Geschichte zum besten gibt. Ich mag so etwas, kann mir aber vorstellen, dass der ein oder andere sich erst daran gewöhnen muss.
Fazit:
Auch "Perchtoldsdorfer Totentanz" konnte mich wieder begeistern. Der Krimi ist humorvoll. Die entsprechenden Szenen konnte ich mir so richtig bildlich vorstellen. Er befasst sich mit aktuellen Themen. Die Figuren agieren lebendig. Diese Kombination hat mir ein kurzweiliges Lesevergnügen beschert. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.