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Produktbild: Das große Aufräumen | David Whish-Wilson
Produktbild: Das große Aufräumen | David Whish-Wilson

Das große Aufräumen

Kriminalroman

(1 Bewertung)15
100 Lesepunkte
Taschenbuch
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Ex-Cop und Privatdetektiv Frank Swann bekommt ein bizarres Job-Angebot - er soll für den »Ausputzer« des Premierministers von Western Australia den Ausputzer spielen und ein paar politische Ärgernisse beseitigen und sich vor allem um die Security kümmern. Im Grunde will Swann nur mit seiner Frau Marion und seinen Töchtern am Strand liegen, aber irgendwo muss das Geld ja herkommen.

Außerdem sieht er die Möglichkeit, noch ein paar alte Rechnungen zu begleichen, denn im Haifischbecken von Perth tummeln sich nicht nur raffgierige Immobilienspekulanten, Drogendealer, ein irrer Bankräuber, bestechliche Politiker und Biker-Gangs, sondern auch jede Menge korrupter Polizisten. Genau die, die Frank Swann seinerzeit mit falschen Anschuldigungen aus dem Verkehr gezogen haben. Stoisch, lakonisch und effektiv macht sich Swann ans große Aufräumen . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. November 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
327
Reihe
Swann-Trilogie, 3
Autor/Autorin
David Whish-Wilson
Herausgegeben von
Thomas Wörtche
Übersetzung
Sven Koch
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
kartoniert
Gewicht
313 g
Größe (L/B/H)
26/118/192 mm
ISBN
9783518470688

Portrait

David Whish-Wilson

David Whish-Wilson, geboren 1966 in Newcastle, New South Wales, aufgewachsen in Singapur, Victoria und Western Australia. Lebte zwischenzeitlich in Europa, Afrika und Asien, jobbte u. a. als Barkeeper, Schauspieler, Straßenverkäufer, Kammerjäger und Testpatient. Gab Schreibkurse in Gefängnissen in Australien und auf Fidschi, wo sein dafür entwickeltes Programm noch heute läuft. Lebt zurzeit in Fremantle, Western Australia, und lehrt dort Creative Writing an der Curtin University.

Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der »global crime«-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 2007), der Reihe »Penser Pulp« bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG.

Sven Koch, geboren 1967, studierte Komparatistik in München. Seit 1994 ist er als Redakteur und Übersetzer tätig.


Pressestimmen

»Herrlich hart gekocht. « elk, WELT AM SONNTAG

»So wie Whish-Wilson erzählt, wird der Kriminalroman zum anschaulichen Gesellschaftsbild. « Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Man muss die Vorgänger nicht gelesen haben, um diesen Hardboiled Krimi geniessen zu können. Der komplexe Plot ist actionreich, spannend, knallhart, witzig und zeigt gleichzeitig dunkle Seiten der Politik. « Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger

Besprechung vom 04.01.2021

Betreutes Lesen
Krimis in Kürze: Simenon, Rehn und Whish-Wilson

Wer Maigret kennt, kennt auch seine Mitarbeiter, ob sie nun Lucas, Janvier, Lapointe oder Torrence heißen. Sie sind die typischen Assistenten, die schon mal den Wagen holen dürfen, die schnell überfordert sind, wenn der Chef keine Arbeitsaufträge hinterlassen hat. Georges Simenon hat ihnen selten ihre fünfzehn Minuten Ruhm gegönnt - außer Torrence, dem großen Dicken, der schon ganz zu Anfang in "Maigret und Pietr der Lette" auftaucht.

Der Band "Aus den Akten der Agence O" (Kampa, 330 S., geb., 19,90 [Euro]) enthält sechs Torrence-Geschichten, fünf davon erscheinen jetzt zum ersten Mal auf Deutsch. Simenon hat sie 1938 schnell geschrieben, sie wurden als Serie veröffentlicht, er brauchte Geld, um sein neues Haus zu renovieren. Die Stories sind alle ziemlich schlicht gestrickt. Natürlich wäre Torrence nicht in der Lage, eine Agentur mit internationaler Reichweite zu führen. Er fungiert als eine Art Grüßaugust, der von seiner Vergangenheit mit Maigret zehrt. Der Mastermind ist der Mann, der sich als Agenturfotograf ausgibt: Émile, der durch einen Spion in das Büro von Torrence blickt und der die Fäden zieht.

Diese Konstellation hat eine gewisse Komik, die mitunter auch ganz nette Slapstickszenen hervorbringt. Die Fälle, die das ungleiche Duo zu lösen hat, sind allerdings weder aufregend noch filigran. Es ist ja bekannt, dass der Kampa Verlag vor allem gegründet wurde, um das Gesamtwerk von Simenon noch mal zirkulieren zu lassen. Aber mitunter denkt man dann, es gäbe schon gute Gründe, nicht alles vom großen Simenon zu übersetzen. Für Simenon-Forscher reicht das französische Original.

München im Jahre null, das ist zwar kein Filmtitel, aber es ist ein gutes Sujet, an dem man auch krachend scheitern kann. "Das doppelte Gesicht. Ein Fall für Emil Graf" von Heidi Rehn (Aufbau, 352 S., br., 12,99 [Euro]) spielt im August 1945. Eine jüdische Reporterin ist aus dem Exil mit den GIs in ihre alte Heimat gekommen. Sie soll einen adligen Kriegsheimkehrer interviewen. Und findet ihn erschossen vor. Ein unbescholtener junger Mann, dessen Bruder ein nationalsozialistischer Staatsanwalt war, ist als Ermittler bei der Polizei, die unter amerikanischer Kuratel steht, mit dem Fall befasst. Und aus dem einen toten Blaublütigen werden schnell drei.

Aus dieser Ausgangskonstellation ließe sich etwas machen. Man müsste nur wissen, wie das geht. Heidi Rehn, die einige historische Romane geschrieben und solide recherchiert hat, fällt jedoch immer nur das Nächstliegende ein. Eine spannende Mordermittlung kommt daher nie in Gang. Und mitunter fühlt man sich wie beim betreuten Lesen. Irgendjemand muss Rehn eingeflüstert haben, die schlichte Inquit-Formel, ein "sagte" oder "fragte", sei unliterarisch. Da kommt jemand "barsch auf den Punkt" oder tut andere merkwürdige Dinge, da herrscht immer wieder starke Adjektivinflation, und die Floskeldichte ist erschreckend hoch. Wer es schafft, in zwanzig Zeilen "in schneidendem Ton" zu reden, "auf glühenden Kohlen" zu sitzen, "eiskalt getötet" zu werden und "ein mit allen Wassern gewaschener Ermittler" zu sein, sollte schon mal über erzählerische Belastungssteuerung nachdenken. Dass der Roman mit einem Cliffhanger endet, hinterlässt, so muss man das wohl sagen, gemischte Gefühle.

Gegen die hilft "Das große Aufräumen" (Suhrkamp, 327 S., br., 10,- [Euro]). So heißt der Thriller von David Whish-Wilson auf Deutsch. Der Originaltitel "Old Scores" war auch nicht so schlecht, weil viele alte Rechnungen beglichen werden. Wir sind in Perth, im Westen Australiens, wo der Privatdetektiv und ehemalige Polizist Frank Swann einen merkwürdigen Job annimmt: den Premierminister von Westaustralien abzuschirmen gegen Abhör- und Korruptionsversuche und zugleich den "Babysitter" für dessen exzentrischen Vater zu spielen.

Whish-Wilson hat schon in "Die Ratten von Perth" (F.A.Z. vom 6. November 2017) gezeigt, dass der Privatdetektiv Swann ein gutes Medium ist, um von Verwerfungen in der australischen Gesellschaft zu erzählen. Es geht um Immobilienspekulationen, um den meistgesuchten Verbrecher Australiens und um Drogen. Swann ist mittendrin, er riskiert viel, er ist kein Moralapostel, er kann austeilen, und vor allem muss er, der bei alldem auch ein Familienmensch ist, viel einstecken. So wie Whish-Wilson erzählt, wird der Kriminalroman zum anschaulichen Gesellschaftsbild.

PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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