Inspektor Avi Avraham ist nicht zufrieden mit seinem Job. Es muss doch noch mehr geben. Immer die gleichen elenden Fälle. Und so geht es weiter. Vor einem Krankenhaus wird ein neugeborenes Mädchen gefunden, dass längst ins Krankenhaus hätte gebracht werden müssen. Aus einem Hotel ist ein Tourist verschwunden und Fremde, die behauptet haben ihn zu kennen, haben die Rechnung bezahlt und die Koffer mitgenommen. Den Tod seiner ehemaligen Vorgesetzten hat er auch noch nicht überwunden. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit der Bearbeitung des Normalen zu beginnen. Zunächst fährt Avi zu dem Hotel, aus dem der Tourist verschwunden ist. In seinem vierten Fall hadert Inspektor Avi Avraham mit seiner Arbeit und sich selbst. Er ist jetzt Mitte vierzig und das kann doch noch nicht alles gewesen sein. Wenigstens seine Ehe ist ein Halt, auch wenn sie nicht perfekt ist. Im Hotel merkt angekommen, gewinnt Avraham den Eindruck, dass dieses Verschwinden doch recht seltsam ist und er beginnt, den Hintergrund des Mannes zu erforschen. Auch das Auffinden des kleinen Mädchens stellt sich als eigenartiger heraus als gedacht. Die Kleine ist zu früh geboren und zunächst mal muss alles getan werden, um ihren Zustand zu stabilisieren. Dann gilt es herauszufinden, weshalb das Kind ausgesetzt wurde.Ganz verzwickt sind die Fälle, mit denen es Avi Avraham zu tun bekommt. Langsam entwickelt sich ein Bild und der Spürsinn des Inspektors wird angefacht. Da muss doch etwas sein, so empfindet man es auch beim Lesen. Es gibt die oberflächlich Lösung und die richtige. Natürlich gibt Avraham nicht auf. Manchmal spielt ihm der Zufall in die Hände, manchmal ein kleines Puzzleteil, das er sich erarbeitet. Einiges erweist sich als anders als zunächst gedacht. Hin und wieder geht es etwas langsam voran und nicht immer hat man das Gefühl, alles verstanden zu haben, aber grundsätzlich gestaltet sich die Lektüre spannend und interessant in einem Setting, dass einem fremd, aber nicht so fremd ist. Der Roman wurde im Übrigen vor dem jetzigen Krieg geschrieben. 3,5 Sterne