Eine Zeitreise in die spießigen Sechzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts.
Wir alle wissen, was unsere Mütter und Großmütter in der patriarchalischen Gesellschaft der BRD zu sein hatten: liebevolle Mütter und fleißige Hausfrauen . Doch es gab eine Phase davor, die Zeit, in der die weiblichen Teenager und Twens noch nicht "unter der Haube" waren. Ikonen wie Brigit Bardot oder Marilyn Monroe wurden den jungen Mädchen als Vorbilder angeboten, Schönheiten, die sinnlich und verführerisch waren - gefährlich geradezu, denn das Mädchen von nebenan hatte gefälligst unbescholten und unberührt zu bleiben. In diesem widersprüchlichen Spannungsfeld bewegt sich auch die Jugend der namenlosen Ich-Erzählerin dieses Romans, die in "Schneeflocken wie Feuer" auf die letzten Jahre ihrer Schulzeit zurückblickt. Anlässlich eines Klassentreffens erinnert sie sich an die Affäre mit einem Musiklehrer, an das schwierige Familienleben, die Krebserkrankung ihrer Mutter und die provinzielle Situation in der Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist. Eine interessante Zeitreise, die die Lebensumstände junger Frauen, die Limitierungen und Beschränkungen speziell von Frauen damals sehr deutlich macht. Obwohl kein Roman im klassischen Sinn, habe ich diesen Rückblick sehr interessant gefunden.