GELESEN: Ernest Hemingway Über den Fluss und in die Wälder
Die Originalausgabe erschien 1952 by Scribner New York
17. Auflage Februar 2023, Neuübersetzung im Rowohlt TB-Verlag
252 Seiten
Lieber einen Tag als Löwe leben als hundert Jahre als Schaf!
Seite 44
Dies dürfte auch das Lebensmotto von Ernest Hemingway gewesen sein, der in diesem im Jahr 1950 erstmals erschienen Roman, welchen er selbst für seinen besten hielt, über die Entenjagd, Venedig und über seine späte Liebe Renata schreibt.
Mit einem Bootsmann und einem Hund fährt der Jäger noch vor Sonnenaufgang zur Entenjagd. Die beiden Männer mögen sich nicht. Die Fahrrinne ist noch zugefroren, und mit dem Ruder versuchen sie diese aufzubrechen. Die Lockenten bewirken was sie sollen, und der Colonel macht gute Beute.
Ein anderes Mal fährt der Jäger mit einem Fahrer zur Entenjagd. An einem guten Platz erklärt der Jäger dem Fahrer unter anderem, wie es zum Bau von Venedig kam. Dabei schauen sie über Murano in die Stadt.
Der Colonel ist nun in Venedig eingetroffen, lässt sich zum Hotel Gritti bringen, geht in die Bar und anschließend in sein bereits für ihn reserviertes Zimmer. Später geht er in Harrys Bar Dort fühlt er sich wie zu Hause und trifft auf Renata. Renata und den Colonel trennen 32 Lebensjahre. Sie lieben sich sehr wohl platonisch und sprechen über ein weiteres gemeinsames Leben und die Möglichkeiten. Diese Liebe und worüber die beiden fast täglich sprechen, wird zum Hauptthema dieses Romans. Erst ganz zum Schluss trennen sie sich und sie wissen, dass es eine Trennung für immer sein wird, bevor der Colonel erneut zur Entenjagd geht.
Ich schließe mich hier den meisten Kritikern an. Für mich war dieser Roman nicht wirklich mit Spannung durchzogen. Die Handlung plätscherte so dahin und wiederholte sich fortwährend. Die ständigen Liebesschwüre zwischen dem Colonel und Renata waren direkt nervig.
Hanns-Josef Ortheil hat daraus den im Jahr 2019 erschienen Roman Der von den Löwen träumte verfasst. Dieser bietet eine ganz ausgezeichnete Sekundärliteratur.