Brutal und persönlich, aber zu langatmig. Früh enthüllter Täter und viele Ausschweifungen mindern die Spannung.
Inhalt:In diesem zweiten Band der Reihe stehen Francis Ackerman Jr. und Nadia Shirazi erneut einem besonders grausamen Fall gegenüber. Eine junge Frau, die dem berüchtigten Black Rose Killer einst entkommen konnte, soll in Sicherheit gebracht werden, doch bevor das FBI Team eintrifft, gelingt es dem Killer erneut zuzuschlagen. Was folgt, ist ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem nicht nur das Leben des Opfers, sondern auch die persönlichen Grenzen der Ermittler eine entscheidende Rolle spielen. Die Jagd führt tief in die Vergangenheit der Beteiligten und konfrontiert Ackerman und Nadia mit Abgründen, die näher an ihnen liegen, als ihnen lieb ist.Eigene Meinung:Ethan Cross bleibt seinem Stil treu: Der Schreibstil ist flüssig, direkt und leicht zugänglich, sodass man schnell wieder im Universum rund um Ackerman Jr. ankommt. Ich war sofort drin und habe das Buch insgesamt zügig gelesen.Dennoch konnte mich die Geschichte diesmal nicht so packen, wie ich es sonst von Cross gewohnt bin. Bereits früh wird offenbart, wer hinter den Taten steckt, ein Punkt, der mir persönlich einiges an Spannung genommen hat. Ich liebe es bei Thrillern, mitzurätseln und lange im Dunkeln zu tappen.Stattdessen gibt es viele Einblicke in die Gedanken des Täters, doch diese Perspektiven wirkten auf mich oft zu ausschweifend und führten dazu, dass sich das Tempo spürbar verlangsamte. Insgesamt wurde sich an vielen Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten festgehalten, die die Handlung unnötig in die Länge zogen. Das führte dazu, dass sich die Geschichte gerade im Mittelteil schnell langatmig anfühlte.Trotzdem gibt es auch positive Aspekte: Diesmal ist es viel persönlicher. Sowohl Ackerman als auch Nadia müssen mit persönlichen Dämonen kämpfen und sich ihnen stellen. Zudem gelingt es Ethan Cross, Ackerman und Nadia charakterlich weiter auszubauen.Für mich bleibt am Ende der Wunsch, dass die kommenden Bände wieder mehr Fokus, mehr Tempo und vor allem mehr Überraschungsmomente bieten. Das Potenzial der Reihe ist nach wie vor groß, diesmal wurde es aber nicht vollständig ausgeschöpft.Fazit:Ein brutaler und persönlicher Band der Shepherd Reihe, der zwar mit einem starken Schreibstil punktet, aber durch langatmige Abschnitte und einen zu stark ausufernden Täterfokus an Spannung verliert. Für mich leider nicht der stärkste Band.