Neueste weltpolitische Entwicklungen führen zu strategischen Verschiebungen in den globalen Machtverhältnissen. Die Europäische Union muss sich mit Grundlagen der legitimen politischen Machtausübung auseinandersetzen, wenn Selbstbehauptung und Verwirklichung europäischer politischer Kultur und Identität Zukunft haben sollen.
Die Stärkung der Wirkmächtigkeit der Europäischen Union im Inneren und im Außenverhältnis ist das gemeinsame Ziel der im Ethos der Macht vertretenen Wissenschaftler.
Unsere Welt befindet sich im Umbruch: Neue geopolitische Rahmenbedingungen führen zu strategischen Verschiebungen in den Machtverhältnissen. Die Europäische Union muss sich mit Grundlagen der legitimen politischen Machtausübung auseinandersetzen, wenn Selbstbehauptung und Verwirklichung europäischer politischer Kultur und Identität Zukunft haben sollen.
Die Forschungsbeiträge dieses Sammelbands befassen sich mit den philosophischen Grundlagen der Macht, der Machtausübung, dem Machtverständnis der Europäischen Union - auch im Vergleich zu anderen Mächten und deren Machtbewusstsein. Die empirische Analyse der aktuellen strategischen Lage erfährt ihre Orientierung und Systematisierung durch eine fundierte philosophisch-begriffliche Reflexion.
Das 'Ethos der Macht', der verantwortungsvolle Umgang mit Macht, ist der gemeinsame Horizont der im vorliegenden Band vertretenen Forschungsgruppe. Die Stärkung der Wirkmächtigkeit der Europäischen Union im Inneren und im Außenverhältnis ist der gemeinsame Zweck. Dies geht Hand in Hand mit der Intention, die Macht in den Dienst von Freiheit und gegenseitiger Anerkennung zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
Johann Frank und Johannes Berchtold
Einleitung
Peter Sloterdijk
Die Ermächtigung Europas aus dem Geist selbstverstärkender Prozesse
Max Gottschlich
Der Begriff der Macht
Theodoros Penolidis
Die Logik der Macht
Johannes Berchtold
Die metaphysischen Voraussetzungen staatlicher Macht
Johannes Berchtold
Macht im Lichte von Vernunftreligion und Aufklärung
Valentin Schwab
Anerkennung als konstitutives Moment freier Selbstbestimmung
Egon Flaig
Ohne Opferbereitschaft können Demokratien nicht überleben
Arbogast Schmitt
Die Erziehung der Gefühle
Arbogast Schmitt
Gemeinsame Anschauungen durch gemeinsame Bildung
Max Gottschlich
Verfall Über die Erosion der Freiheitswelt
Christian Krijnen
Die Vielfalt der Kulturen und die Macht der Freiheit
Ebrahim Afsah
Opfermythen und Gewaltbereitschaft
Allan Guggenbühl
Die Sprache der Macht in demokratischen Gesellschaften
Herfried Münkler
Die Verstaatlichung des Militärs im frühneuzeitlichen Europa
Nikolaus Knoepffler
Athen, Melos und die Ukraine
Herfried Münkler
Der Ukrainekrieg
Klaus Honrath
Der gerechte Krieg bei Thomas Mann
Klaus Honrath
Immanuel Kant: Zur Friedenssicherung
Ulrich Menzel
Macht und Ohnmacht an der Wende zum autoritären Jahrhundert
Robert Schütt
Die Machtverteilung und Machtbeziehungen zwischen den Weltmächten
Heinrich Kreft
Afrika Schicksal oder Chance für Europa?
Ebrahim Afsah
Institutionentransfer in Afrika und Asien
Johann Frank
Die EU und die Sprache der Macht
Johann Frank und Johannes Berchtold
Ausblick: Bildung und die Sprache der Macht