Eva Mozes Kor ist zehn Jahre alt, als sie mit ihrer Familie nach Auschwitz verschleppt wird. Während die Eltern und zwei ältere Geschwister in den Gaskammern umkommen, geraten Eva und ihre Zwillingsschwester Miriam in die Hände des KZ-Arztes Mengele, der grausame "Experimente" an den Mädchen durchführt. Für Eva und ihre Schwester beginnt ein täglicher Überlebenskampf ...Die wahre Geschichte einer Frau mit einem unbezwingbaren Überlebenswillen und dem Mut, die schlimmsten Taten zu vergeben. Die Autorin:Eva Mozes Kor (1934-2019) war eine Überlebende des Holocausts und wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Miriam von Josef Mengele für menschenverachtende medizinische Experimente missbraucht. Sie war eine international gefragte Referentin zu den Themen Holocaust, Menschenrechte und Ethik in der Medizin. Der Dokumentarfilm "Forgiving Dr. Mengele" erzählt von ihrem Schaffen. Meine Meinung:Ich hatte dieses Buch schon mal, ist aber leider beim Umzug verloren gegangen. Daher habe ich mir diese überarbeitete Ausgabe gekauft. Das Buch ist bereits am Anfang sehr emotional und eindringlich. Die Lebensumstände werden kurz erläutert und angerissen. Wir steigen also fast schon in der Zeit des Ghetto und von Ausschwitz ein. Es wird beschrieben, wie unsere Autorin dort ankommt, die Prozedur der Aufnahme über sich ergehen lassen muss und wie es ihrer Familie ergeht. Schon früh in diesem Buch kommen wir dann auch zu den medizinischen Versuchen. Die mich persönlich sehr mitgenommen und schockiert haben. Auch die Zustände im Lager sind nicht zu begreifen. Wir erleben den Überlebenskampf hautnah mit. Wie zum Beispiel das stehen von Nahrung oder Kleidung. Auch die Verbundenheit der beiden Schwestern ist sehr berührend.Aber auch die Barmherzigkeit unter den Häftlingen wird ganz klar aufgezeigt. Jeder Lichtblick oder jede Hoffnung. Die Befreiung wird ebenfalls beschrieben und auch der Kampf zurück ins normale Leben, den mit der Befreiung war es noch nicht vorbei. Man spürt in diesem Buch förmlich die Verzweiflung, Trauer und den Schmerz. Aber das Buch macht auch Mut und zeigt ganz deutlich auf, das es sich immer lohnt zu kämpfen. Ich empfand die Autorin als sehr beeindruckend und als starken Charakter. Sie hatte einen sehr klaren Verstand mit dem sie überleben konnte. Es gibt Fotografien die das Buch noch eindringlicher machen und greifbarer. Ich habe das Lager gerochen beim lesen, habe die Bracken gesehen, habe die Schreie gehört. Dieses Buch macht nachdenklich. Rüttelt auf und ist für mich persönlich Pflichtlektüre.