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(67 Bewertungen)15
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Taschenbuch
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«Patria» heißt Vaterland, Heimat. Aber was ist Heimat? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen.

Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato, der vor über zwanzig Jahren von Terroristen erschossen wurde. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die beiden Frauen gehen sich aus dem Weg, doch irgendwann lässt sich die lange erwartete Begegnung nicht mehr vermeiden. . .

Ein internationaler Bestseller, ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. Juni 2019
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman. Originaltitel: Patria. 10. Auflage.
Auflage
10. Auflage
Seitenanzahl
768
Autor/Autorin
Fernando Aramburu
Übersetzung
Willi Zurbrüggen
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
spanisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
488 g
Größe (L/B/H)
188/125/37 mm
ISBN
9783499273612

Portrait

Fernando Aramburu

Fernando Aramburu wurde 1959 in San Sebastián im Baskenland geboren. Seit Mitte der achtziger Jahre lebt er in Hannover. Für seine Romane wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Premio Vargas Llosa, dem Premio Biblioteca Breve, dem Premio Euskadi und zuletzt, für «Patria», mit dem Premio Nacional de la Crítica, dem Premio Nacional de Narrativa und dem Premio Strega Europeo. «Patria» wurde als Serie für HBO verfilmt.

Willi Zurbrüggen, geboren 1949 in Borghorst, Westfalen. Er übersetzte u. a. Antonio Muñoz Molina, Luis Sepúlveda, Rolando Villazón und Fernando Aramburu aus dem Spanischen. Ausgezeichnet mit dem Übersetzerpreis des spanischen Kulturministeriums, dem Johann-Friedrich-von-Cotta-Literatur- und Übersetzungspreis und dem Jane Scatcherd-Preis.


Pressestimmen

Fernando Aramburus phänomenaler Roman erzählt die Geschichte zweier ehemals befreundeter Familien. Ein seelisches Protokoll, wie es so wohl noch nie geschrieben wurde. Ebenso großmütig wie leidenschaftlich. Paul Ingendaay, FAZ. NET

Ein wunderbares Buch: voller Hingabe an die Menschen und die Welt, in der sie leben. Eva Mattes

Diese Geschichte hat das Leben selbst geschrieben. Wir tauchen in sie ein und fiebern mit den Protagonisten mit. Ich habe seit langem kein so überzeugendes und bewegendes Buch mehr gelesen. Mario Vargas Llosa

Schöne kurze Geschichten über Kindheit und erste Lieben und Sätze zum Einrahmen. Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

Aramburu erweist sich als großartiger Erzähler in der Tradition eines Gabriel García Márquez. Res Strehle, Tages-Anzeiger

Ein packender Roman: Man darf getrost von einem großen Wurf sprechen. Peter Henning, Spiegel Online

'Patria' ist ein mitreißender, spannender und lebenspraller Gesellschafts- und Familienroman. Jörg Magenau, Deutschlandfunk Kultur

Dieser Roman ist ein Ereignis. Neue Zürcher Zeitung

Ein Werk von gewaltiger Wucht. Der Autor beschreibt einen Mikrokosmos politischer und sozialer Spannungen, der in seiner Dichte und emotionalen Vielschichtigkeit wieder einmal daran erinnert, wie überwältigend und machtvoll Literatur sein kann. Ein durch und durch beeindruckendes Buch. Friederike Oertel, Die Zeit

Ein wundervoller literarischer Chor, ein grandioser, epochaler Familienroman. Dennis Scheck, ARD "Druckfrisch"

'Patria', Vaterland - was für ein umwerfender Roman. Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung

Besprechung vom 05.01.2019

Ein Moralist, der nicht moralisiert
Er schrieb die Sensation des spanischen Buchmarkts: Fernando Aramburu erläutert die Entstehung seines Romans "Patria"

Der erfolgreichste literarische Titel der letzten Jahre in Spanien heißt "Patria" und stammt von Fernando Aramburu, Jahrgang 1959: Allein das ist schon eine Nachricht, denn der dicke Roman, ins Deutsche gebracht von Willi Zurbrüggen und erschienen bei Rowohlt (F.A.Z. vom 18. Januar 2018), hat ein ernsthaftes Thema, das ebenso in die Gesellschaft wie ins Privatleben hineinreicht: den Eta-Terrorismus und dessen lähmendes Gift - Verbohrtheit und Opportunismus, Verdrängung und Scham. Zwei Familien, einst befreundet, entzweien sich, weil der Vater der einen von Radikalen ermordet wird und der Sohn der anderen darin verwickelt ist. Aber weniger um die Bluttat geht es in dieser Recherche als um die widersprüchlichen Empfindungen, die durch die Gewalt in neun sehr verschiedenen Figuren ausgelöst werden.

In einem Nachwort zur spanischen Neuausgabe beim Verlag Tusquets (zu der auch der Unterzeichnete einen Beitrag geliefert hat) schaut Fernando Aramburu nun auf Entstehungszeit und Konzeption seines Romans zurück. Am Anfang stand eine schwierige Entscheidung: Der Autor wollte mit fünfzig Jahren - nach acht veröffentlichten Romanen, die ihm Respekt, aber materiell nicht viel eingetragen hatten - nur noch als Schriftsteller leben, statt sein Geld als Lehrer zu verdienen. Autoren erhalten in Spanien wenig oder gar nichts für Buchpräsentationen. Dichterlesungen im deutschen Verständnis gibt es sowieso nicht. Auch die Zeitungshonorare sind niedriger, was die Lage "freier" Schriftsteller, die aufs Mitmischen im Kulturbetrieb angewiesen sind, prekär macht.

Fernando Aramburu aber hatte es noch einmal schwerer, denn in Deutschland, wo er seit 1985 wohnt, hatte er kaum ein Publikum; spanische Veranstalter wiederum luden den Mann aus Hannover ungern ein, weil seine Reisen so hohe Kosten verursachten. So blieb ihm vor allem seine Kolumne in der Tageszeitung "El País".

Dennoch wagte Aramburu im Jahr 2009 den Sprung: Sein umfangreichstes und ambitioniertestes Werk schrieb er mit einem Maximum an freier Zeit und einem Höchstmaß an Konzentration. Dem Roman "Patria" - 125 Kapitel auf gut 700 Seiten - merkt man es an. Wechselnde Zeitebenen, ein großes Personal, ein komplexer Stoff, der sich in viele Episoden aus zwei Jahrzehnten auffächert, all das ist mit sicherer Hand gebändigt und auf einen eigenen Ton gestimmt. Der Effekt, der sich dadurch einstellt, erinnert an intensive Lektüren aus Jugendtagen: Man will die Romanwelt kaum verlassen und spricht mit den Figuren auch nach dem Ende der Lektüre noch ein bisschen weiter.

Der Erfolg des Buchs war sowohl bei der Kritik als auch den Lesern enorm und hält mehr als zwei Jahre nach der Veröffentlichung immer noch an. Inzwischen ist die spanische Ausgabe von "Patria" in einer Auflage von mehr als 800 000 Exemplaren verbreitet und in gut zwanzig Sprachen übersetzt worden. Der Text wirkt wie ein Brennspiegel, in dem viele Spanier ihre Gesellschaft erkennen, die Schärfe der politischen Auseinandersetzung nicht weniger als die Neigung zu Radikalismus und Rechthaberei. Auch der Katalonien-Konflikt hat die Menschen dafür sensibilisiert, dass es bei Fragen nach "Heimat" und "Vaterland" durchaus verschiedene Auffassungen geben kann - und dass dem Thema nur gerecht wird, wer sich vom allzu Prinzipiellen verabschiedet.

Für den Autor sind das zentrale Thema die Basken selbst. Im Nachwort schildert Aramburu eindringlich, wie früh er den Terrorismus wahrgenommen und als gewöhnlichen Hintergrund des baskischen Lebens empfunden hat. Auf Partys warfen Jugendliche im kollektiven Taumel ihre Jacken in die Luft: eine Anspielung auf die Eta-Bombe, die 1973 in Madrid den als Franco-Nachfolger gehandelten Admiral Luis Carrero Blanco und seinen Dienstwagen zwanzig Meter hoch in die Luft schleuderte. Der Hass auf die Zentralregierung war allgemein, aber den jungen Fernando Aramburu beschlich schon damals ein ungutes Gefühl: Es konnte nicht richtig sein, so empfand er, den gewaltsamen Tod eines Menschen zu beklatschen.

So wuchs der Autor in einem Klima von Konflikt und "bewaffnetem Widerstand", von "guter" Gewalt und "schlechter" Gewalt auf, und das Thema, das ihn täglich umgab, formte seinen Blick auf die Welt. Es war eine Welt, in der Mord möglich war und politisch gerechtfertigt wurde, in der Pistoleros als Märtyrer verehrt wurden und der Gruppenzwang die Distanznahme fast unmöglich machte. Er selbst, als Jugendlicher in San Sebastián, einer Hochburg des baskischen Nationalismus, imprägnierte sich mit Literatur gegen das vorgeschriebene Einheitsdenken, las die Surrealisten und Camus. Sein Nachwort beschreibt die Position eines Moralisten, der den Roman nie zum Moralisieren benutzt, sondern allen seinen Figuren Gerechtigkeit widerfahren lässt. Möglich, dass Basken verschiedener politischer Überzeugungen hier einen einmaligen literarischen Referenzpunkt gefunden haben - das Buch, das ihnen hilft, die bleierne Zeit von fünfzig Jahren Terrorismus zu verstehen. "Ganz ehrlich", schreibt Fernando Aramburu, "ich wäre froh gewesen, ein Buch wie ,Patria' nicht schreiben zu müssen; aber die Geschichte meines Geburtsortes ließ mir keine andere Wahl."

PAUL INGENDAAY

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Julianchen am 19.06.2025
Dieser Roman ist nicht lieblich, üppig oder verspielt. Er ist direkt, etwas ruppig und auf den Punkt und trifft damit mitten ins Herz. Wie das Baskenland selbst mit seiner faszinierenden Sprache, den Menschen und dieser ganz eigenen Atmosphäre. Im Mittelpunkt stehen zwei Familien, die von Freunden zu Fremden werden. Zwei Pole, eine Annäherung unmöglich. Auf der einen Seite die Familie der Opfer und auf der anderen die der Täter. Doch so einfach ist es nicht und macht es sich der Autor auch nicht. In ständigen Perspektivwechseln wird die Geschichte eines Verbrechens, die Geschichte der beiden Familien und damit auch die Geschichte einer ganzen Region erzählt. Dabei ist der Autor nicht parteiisch sondern lässt jeder Figur ausreichend Raum. Dabei werden auch unangenehme Wahrheiten ausgesprochen. Besonderes Augenmerk liegt auf den beiden Frauen, Bittori und Miren. Beide sind starke, unbeugsame Charaktere. Beide Mütter, Ehefrauen, einst Freundinnen, jetzt Feindinnen. Mirens Sohn schließt sich der ETA an, Bittoris Mann wird zum Gejagten, zum Opfer. Auch die Kinder kommen zu Wort, die Schwestern, der Bruder. Wie geht es ihnen mit dieser Tat, dieser Schuld, dem Zwang des Dorfes? Dieser gesellschaftliche Zwang, die Ächtung derjenigen, die zu Verrätern erklärt wurden, hat mich besonders schockiert. Wie schnell war man isoliert, unerwünscht und verhasst. Die tragischste Figur ist für mich Joxian, der Freund, Feigling, Vater. Doch auch die anderen Charaktere sind sehr facettenreich gezeichnet. Bei allen menschlichen Schwächen schimmert meist sich eine große stärke und Kraft unter der Oberfläche. Es ist berührend, wie jeder Einzelne darum kämpft, das eigene Schicksal in der Hand zu behalten, kein Opfer zu sein. Der Schreibstil ist nicht immer einfach. Komplexe Sätze, immer wieder Einschübe zu Gedanken und Gefühlen, tragen nicht unbedingt zu einem schnellen Lesefluss bei. Dennoch passt hier jedes Wort, jeder Satz. Ein wichtiges Buch, das mich nicht nur wegen der geschichtlichen Hintergründe noch lange beschäftigen wird. Insbesondere die Frage von Schuld und Vergebung wirkt nach. Ein Roman mit sehr großer Kraft, der von Heimat, Identität, Familie, Mut und Vergebung handelt. 
LovelyBooks-BewertungVon AmaXing4 am 24.02.2025
Einer der großartigsten spanischen Gegenwartsromane, die es gibt!
Fernando Aramburu: Patria bei hugendubel.de. Online bestellen oder in der Filiale abholen.