Der Inbegriff einer toxischen Beziehung; kann man nach dem ersten Drittel unmöglich aus den Händen legen
Amy ist das perfekte New York Mädchen, gutaussehend, vermögend, intelligent; ihre Eltern sind ein Psychologenpaar, die ihre einzige Tochter von frühster Kindheit an als Vorbild für eine pädagogisch wertvolle Kinderbuchreihe ("Amazing Amy") verwurstet hat. Sie selbst hat ebenfalls Psychologie studiert und arbeitet trotz gut gefülltem Trustfonds als Autorin für Psychotests bei einer Zeitschrift. Nick kommt aus eher unterprivilegierten Verhältnissen, die Eltern haben sich getrennt, aber es ist ihm gelungen zu studieren und er arbeitet als Journalist.zusammen sind sie das perfekte Paar, heiraten, aber nach den ersten guten Jahren bröckelt der Putz durch Arbeitslosigkeit, die Krankheiten von Nicks Eltern und Geldmangel führen dazu, dass sie aus New York in Nicks Heimatstadt an den Mississippi umziehen, vom "Restgeld" im Fonds kauft Nick eine Bar, die er mit seiner Schwester betreibt ... und eines Tages ist Amy plötzlich verschwunden, im Haus eindeutig Spuren eines Kampfes. Nick alarmiert die Polizei und gerät schnell selbst in deren Fokus ...Die Autorin erzählt in drei Teilen die Geschichte einer Beziehung konsequent im Wechsel aus Sicht Amys (oft auch in Form von Tagebucheinträgen aus der Vergangenheit) und Nicks (der uns als Leser vor allem über die laufenden Ermittlungen informiert) und obwohl des Anfangs ein wenig dahinplätschert, zieht mich das Buch schnell in Spekulationen, wobei es im Verlauf mit einigen Plot-Twists aufwartet und hinter jeder Wahrheit noch eine weitere zu stecken scheint bzw. zum Ende des Buchs muss man eher sagen: Unter jedem menschlichen Abgrund geht es noch tiefer hinab. Gruselig!Der dicke Wälzer liest sich entsprechend erstaunlich schnell. Man sollte aber auf keinen Fall das Ende vorab "erspicken" (Ich kenne da zwei notorische "Das Ende zuerst Leser" in meinem persönlichen Umfeld ...), denn der Roman lebt u.a. von seinem Aufbau.