Ausgeliefert

Spannend bis zur letzten Seite, vielschichtige Handlung und starke Charaktere ¿ ein fesselnder Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann.

Die Journalistin Marie Pichler aus Brixen ist nach der Sensationsstory über die Bombenjahre wieder im langweiligen Alltag gelandet und hadert mit ihrem Schicksal. Noch dazu wird ihr Nadine Burgstaller, eine Nachwuchskraft, die vor einem Stalker aus Innsbruck geflohen ist, aufs Auge gedrückt und mit der sie absolut nichts verbindet. Nichts verbindet? Das dies nicht so ist und das langweilige Reportagen ihr kleinstes Problem sind wird Marie im Herbst schmerzlich feststellen. Es beginnt ein Monat, der droht, ihre ganze Welt zu zerstören. Erst mit der Hilfe ihres Kollegen Jakob Brenner und dem ehemaligen Topjournalisten Tom Bauer sieht sie ein kleines Licht am Ende des Tunnels . . . Im Roman von Holger J. August sind immer wieder kleine Tipps für besondere Orte in Südtirol eingewoben, doch diese konnte ich erst im Nachgang genießen, zu sehr beschäftigte mich das Schicksal von Marie und Nicole, zwei junge Frauen, deren Leben durch Psychopathen zur Hölle wird. Die Schutzlosigkeit, leider teilweise auch durch persönlichem Leichtsinn bedingt, mit der sie Stalkern ausgeliefert sind, ist sehr beängstigend. Nicht jeder hat wie Marie Freunde mit besonderen Möglichkeiten, die ihnen helfen können, die Bedrohung zu meistern. Nach Informationen des Autors ist in Italien mehr als jede 5te Frau zwischen 16 und 70 schon Opfer eines Stalkers gewesen, in Deutschland dürfte die Zahl wahrscheinlich in Etwa auch stimmen. Natürlich sind auch Männer betroffen, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Holger J. August, Ich bin gespannt auf das nächste heiße Eisen im nächsten Roman!