Als sehr guter Schüler sollte Johannes, wie damals auf dem Lande üblich, Pfarrer werden. Zur Vorbereitung auf das Theologiestudium besuchte er das Knabenseminar. Johannes war ein bildschöner Knabe und wurde missbraucht. Fünf Jahre Krieg in Russland gaben ihm den Rest. Ein Wunder brachte ihn am Kriegsende wieder nach Hause. Johannes musste den Missbrauch und das Grauen des Krieges verdrängen, um weiterleben zu können. Pfarrer wollte er nicht mehr werden. Er sagte: "Gott gebe, dass es Gott nicht gibt!" Gemeinsam mit den anderen Überlebenden baute er das Land wieder auf.
63jährig lernte er die zweiundzwanzig Jahre jüngere Lisa kennen und lieben, die trotz massiver Schwierigkeiten treu an seiner Seite blieb. Als 82Jähriger rettet sie mit ihrem Einsatz sein Leben, wodurch er noch weitere siebzehn Jahre Lebenszeit gewann. Dank ihrer bedingungslosen Liebe konnte sich Johannes mit Gott und der Welt aussöhnen und fast hundertjährig in Frieden gehen und Frieden hinterlassen.