Was heutzutage in der Trendküche und auch sonst so alles auf den Tisch kommt, lässt dem Esser schon mal den Gaumen etwas tiefer legen. Makrobiotische, vegane, aus aller Herren Länder zusammengestellte Gerichte, die zu horrenden Preisen in neonbeleuchteten Wartesälen serviert werden, haben ihre Anhänger, die nicht selten genug religiöse Züge vorweisen. Auch die Vegetarier, die mit ihrem Essverhalten auch eine philosophische Lebenseinstellung verbinden, können in ihrer militanten Erscheinungsform ganz schön anstrengend sein.Und darum geht es in Heins Buch. In einem fiktiven Geständnis beschreibt er einem Richter seinen Werdegang vom Fleischesser zum Vegetarier und vor allem den zurück. Das geht nicht ohne Schäden ab und der Autor stemmt manches Mal den Spagat nicht, dass der Leser unterscheideen kann, ob das vorliegende Material nun Satire oder doch etwa Realität ist. Das mag einerseits für die Fähigkeit von Hein sprechen, seine Satire (denn das ist es) geschickt zu verstecken. Dabei verhebt er sich aber auf der anderen Seite, sodass sich nicht nur Vegetarier so manches Mal fragen: "Hat er hier nicht ein wenig überzogen?".Natürlich gibt es ein berechenbares Ende, das aber leider ein wenig platt daherkommt, obwohl es eine nette Überrasching bereithält. Doch das hat Hein einfach nicht passgenau hinbekommen.Man kann viel lächeln, zugegeben, aber ob das Ganze nun wirkliich gut gelungen ist, sei dahingestellt. Man hat den Eindruck, als hätte dem Text eine Bearbeitung und Feinjustierung noch ganz gut getan.