Das Buch lag recht lange in meinem Regal, ich hatte mich aber stets drauf gefreut. Nun ist das mit Humor aber eine recht subjektive Sache. Entweder man hat denselben wie der Autor oder eben nicht.Protagonist Björn ist Anwalt, chronisch überarbeitet und sieht Frau und Kinder kaum. Ein Achtsamkeitsseminar bringt ihn dann wieder in seine innere Mitte. Und lässt ihn zum Mörder werden, als er seinen hochkriminellen Mandanten einfach mal um die Ecke bringt. Und so gerät Björn in einen immer tiefer werdenden Strudel aus Kriminalität - was ja aber nicht so schlimm ist, solange er achtsam ist. Klingt, als wäre Björn ein ganz schön unsympathischer Zeitgenosse, oder? Joa, so ging es mir auch. Ich konnte seinen Denk- und Handlungsweisen absolut nichts abgewinnen und war quasi von Seite eins an recht genervt.Jetzt ist ein blöder Protagonist noch kein Garant für ein schlechtes Buch. Und ich gebe zu, dass ich dank des Hörbuchsprechers, der wirklich alles gegeben hat, hier und da auch schon mal schmunzeln musste.Aber insgesamt hat mich alles ein bisschen genervt. Keine einzige Figur (außer vielleicht das Kind) war sympathisch und es ging zu keinem Zeitpunkt um Moral. Björn hat sich einfach alles damit schön geredet, dass es ja um Kriminelle geht, die er aus dem Weg räumt. Und auch die vorrangig behandelten Themen Kindergartenplatz und Work-Life-Balance haben mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Das Buch endet relativ offen und bereitet auf weitere Bände vor, doch die werde ich wohl nicht mehr lesen, da ich mir denken kann, dass sich vieles wiederholen wird.