Humorvoll, lustig und regt gleichzeitig zum nachdenken an!
Björn Diemel hat gelernt, achtsam zu leben, und dadurch sein Leben verändert. Er hat seinen stressigen Job gekündigt und arbeitet jetzt selbstständig. Außerdem verbringt er mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich mit seiner Frau auf ruhigere Weise. Eigentlich sollte also alles gut sein, wäre da nicht die Sache mit den zwei Mafia Clans, die er nebenbei leitet. Einen der Bosse hat er getötet, den anderen hält er versteckt im Keller eines Kindergartens. Trotzdem kann Björn das alles nicht wirklich genießen. Immer wieder verliert er die Kontrolle über sich und fragt sich, warum er so unzufrieden ist. Sein Therapeut findet schließlich heraus, was dahintersteckt: Björn muss sich mit seinem inneren Kind auseinandersetzen.Björn Diemel ist ein Anwalt, der versucht, sein Leben endlich in den Griff zu bekommen. Nach den Ereignissen aus dem ersten Teil will er achtsamer leben, doch das Chaos lässt sich nicht so leicht abschalten. Statt wie früher alles unter Kontrolle zu haben, lernt Björn diesmal, auf sein inneres Kind zu hören. Dabei entstehen viele komische, aber auch tiefgründige Momente, die zeigen, wie sehr er zwischen Kontrolle und Loslassen schwankt. Björn ist ein ungewöhnlicher Charakter. Ruhig, reflektiert und gleichzeitig absolut schräg in seiner Art, Probleme zu lösen. Gerade diese Mischung macht ihn so besonders und sympathisch.Auch seine Tochter spielt eine größere Rolle und sorgt dafür, dass Björn immer wieder mit seinen Gefühlen konfrontiert wird. Zwischen Liebe, Verantwortung und seiner manchmal leicht chaotischen Art, Probleme zu lösen. Die Figuren aus der Unterwelt, die Mafia und seine ehemaligen "Geschäftspartner", bringen zusätzlich Spannung und schwarzen Humor in die Handlung. Sie stehen für die Welt, die Björn eigentlich hinter sich lassen will, aber irgendwie nie ganz loswird. Jede Nebenfigur hat ihren Platz und ihre Funktion: manche treiben ihn in den Wahnsinn, andere helfen ihm unbewusst dabei, sich selbst besser zu verstehen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr lebendig und ausgewogen.Der Schreibstil von Karsten Dusse war für mich nicht neu, da ich bereits den ersten Band der Reihe gelesen habe. Karsten Dusse schreibt mit einem großartigen Humor, der locker ist. Sein Stil ist flüssig, witzig und oft mit einem Augenzwinkern versehen. Besonders gelungen ist, wie er ernste Themen wie Achtsamkeit, Kindheitstrauma und Selbstfindung in eine lustige Handlung einbettet. Man merkt, dass er die Balance zwischen Spannung und Komik perfekt beherrscht. Die Kapitel lesen sich leicht, aber regen trotzdem zum Nachdenken an, genau die richtige Mischung aus Unterhaltung und Tiefgang.,,Das Kind in mir will achtsam morden" ist eine gelungene Fortsetzung, die sowohl Spaß macht als auch überrascht. Ich mochte, wie Karsten Dusse es schafft, Themen wie Selbstreflexion und Kindheit auf eine humorvolle, aber ehrliche Weise darzustellen. Björns Entwicklung ist spannend zu beobachten, er ist gleichzeitig Täter, Opfer und Schüler seines eigenen Lebens. Besonders toll fand ich, wie sehr das Buch einen zum Nachdenken bringt, ohne schwer zu wirken. Ein cleverer, witziger und trotzdem tiefgründiger Roman, der zeigt, dass Achtsamkeit und Mord überraschend gut zusammenpassen können.