Die Arzthelferin Rosmarie Dorn rutscht quasi in ihren ersten Fall. Zum Interesse an der Leiche, die im beschaulichen Fürstenbrunn gefunden wird, kommt der Grant über den erlittenen Hundebiss. Ehemann Laurenz, ein Macho erster Güte, ist zwar um seinen eigenen guten Ruf besorgt, wenn seine Frau tatsächlich Ermittlungen anstellt, aber Rosmarie lässt sich nicht bremsen.Sie streckt die Fühler aus, hört sich an ihrem Arbeitsplatz um und stöbert in einem tschechischen Archiv.Dass sie sich auf die falsche Fährte begibt, merkt sie erst kurz vor knapp: hier ist der Autorin eine wirklich gute Wendung gelungen. Meine Lesermeinung:Die originellen Charaktere, wie sie in jedem kleineren Ort oder Dorf zu finden sind, nehmen LeserInnen an der Hand und mit auf die Krimi-Reise an den Untersberg. Schräge Vögel, neugierige Postler etc. gibt es zu Hauf, man kann sich gut mit Rosmaries Leben identifizieren. Dass sie - als Findelkind - auf Spurensuche in ihrer eigenen Familiengeschichte ist, gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe. Man darf gespannt sein, wie es hiermit weitergeht - findet Rosmarie jemals ihre leiblichen Eltern? Mit ihrem Ehemann Laurenz steht man als Leserin erstmal auf Kriegsfuß, allerdings sind die lustigen Szenen in Tschechien genau die Würze, die die Geschichte braucht. Dass die Autorin selbst alle Schauplätze besucht hat, kommt im Text deutlich rüber; ich konnte den feuchten Nebel in den engen Gässchen von Nikolsburg direkt spüren.Das Ende ist überraschend, aber nachvollziehbar. Kein Kaninchen, das im letzten Moment aus dem Hut gezaubert wird. Der Spannungsbogen ist gut ausgearbeitet, die Charaktere glaubhaft und das Lokalkolorit richtig dosiert. Alles in allem eine echte Leseempfehlung, ich freue mich auf Rosmarie Dorns zweiten Fall!!!