In der einschlägigen Literatur wird die Verwendbarkeit des Partizips II als Attribut mit den zentralsten Erscheinungen der Verbsyntax in Verbindung gebracht. Die grammatische Tradition zieht als hauptsächliche Attribuierbarkeitskriterien die Passivierbarkeit und die Auxiliarselektion heran. In der Forschungsliteratur finden sich gelegentlich auch andere Anhaltspunkte. Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, verschiedene Auffassungen zu diesem Thema vorzustellen und mithilfe von Textmassen empirisch zu überprüfen. Der thematische Schwerpunkt liegt auf dem attributiven Gebrauch des zweiten Partizips, wegen des engen Zusammenhangs wird aber zugleich auch das PII in verschiedenen periphrastischen Verbformen (werden-Passiv, sein-Passiv, sein-Reflexiv) in Betracht gezogen. Problematisiert werden dabei u. a. die semantisch bedingte Klassifizierung der passivischen Gefüge und die Diskrepanzen zwischen Regelformulierungen einerseits und authentischem Sprachgebrauch andererseits.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Zur Korrelation der Passivierbarkeit mit der PII-Attribuierbarkeit - Zu den Restriktionen für die Bildbarkeit des Vorgangspassivs - Zu den Restriktionen für die Bildbarkeit des Zustandspassivs - Zur Dreiteilung Vorgangspassiv - Zustandspassiv - Allgemeine Zustandsform in Helbig/Buscha (2001) - Zur Korrelation des attributiven Partizips II mit den sogenannten Ergativitätsmerkmalen - Zur Korrelation der Bildbarkeit des Zustandsreflexivs mit der Attribuierbarkeit des Partizips II - PII-Attribute außerhalb des Ableitungsschemas von Helbig/Buscha (2001) - «Unerlaubte» PII-Attribute.