Die Entstehung der süßen Versuchung
Fanny Cailler entstammt der bekannten Chocolatier Familie Cailler. Die Liebe zur Schokolade hat sie von ihrem verstorbenen Vater geerbt. Doch im Jahr 1861 ist eine Frau in der Schokoladenherstellung undenkbar. Ihre Brüder bremsen sie weitestgehend aus und sind froh, als sie den Kerzenfabrikanten Daniel Peter heiratet und somit die familieneigene Manufaktur verlässt. Doch der junge und modern eingestellte Ehemann teilt Fannys Vorliebe für Schokolade. Sie beschließen selbst ins Schokoladengeschäft einzusteigen. Doch das ist alles andere als einfach. Können sie gemeinsam alle Hürden überwinden und erfolgreich sein? Schokolade und die Schweiz Ladina Bordoli lässt sich vom derzeitigen Trend Romane mit "schokoladigen" Themen zu schreiben, mitziehen und startet zu diesem Thema ebenfalls eine Trilogie. Sie widmet sich dabei der Familiengeschichte der Caillers, deren Name unweigerlich mit dem Beginn von Schokoladenherstellung in der Schweiz in Verbindung gebracht wird. Im Romanverlauf begegnen wir außerdem anderen bekannten Namen wie zum Beispiel Nestlé. Und auch der allzu bekannte Name der Schokoladenmanufaktur Lindt wird für den nachfolgenden zweiten Teil bereits angeteasert. Gut strukturierter Roman Zu Beginn des Romans findet der Leser ein wunderschönes Zitat aus Caillers Familienchronik, das eine perfekte Einstimmung auf das Thema darstellt. Nach einem Prolog begleiten wir die Protagonisten durch die Jahre 1861- 1879. Der Roman ist in übersichtliche Kapitel unterteilt, wobei es dabei auch zu einigen Zeitsprüngen kommt.Die Geschichte ist stets spannend und unterhaltsam. Wir erleben unzählige "Auf und Abs" in der Handlung mit, auch kommt es zu einigen Abschieden von wichtigen Romanfiguren, was die Handlung immer wieder neu befeuert.Die Charaktere sind klar gezeichnet und insbesondere die beiden Hauptprotagonisten sind sympathisch und begeistern den Leser.Die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft zur damaligen Zeit nimmt eine zentrale Rolle ein und ist gut und treffend dargestellt. Gute Recherche Die Geschichte enthält einige fundierte historische Eckpunkte, die gut recherchiert und ins Romangeschehen eingearbeitet wurden. Insbesondere die damalige Art Schokolade oder Kerzen herzustellen sind detailliert und interessant beschrieben. Ladina Bordoli zeichnet sich nicht nur durch diese Stärke aus, sondern hat einen sehr angenehmen und gut zu lesenden Schreibstil. In einem kurzen und knackigen Nachwort nimmt sie zudem Bezug zum Verhältnis Fiktion und Realität. Fazit: Auch wenn es derzeit ein Trend ist über Schokolade und deren Herstellung Bücher zu schreiben, konnte mich der vorliegende absolut begeistern und ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Leider muss ich nun einige Monate ungeduldig abwarten, bis der zweite Teil erscheinen wird.