MEINUNG:Der Inhalt lässt sich kurz zusammen fassen: Alice stürzt - und erinnert sich nicht mehr an die letzten zehn Jahre. In denen sie sich offensichtlich zu einer Frau entwickelt hat, die sie selber, als ihr 10 Jahre jüngeres Ich, nicht leiden kann. Sie hat sich von ihrer Schwester entfremdet, sich mit Leuten angefreundet, für die sie vor zehn Jahren nur Spott übrig hatte, 3 Kinder zur Welt gebracht und ist mitten im Scheidungsverfahren. Nur dass die junge Alice das alles nicht akzeptieren will und sich dickköpfig und zum Teil auch sehr kindisch verhält, während sie versucht, ihren Mann zurück und ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen.Hier sind 3 Erzählperspektiven verarbeitet. Einmal die Geschichte um Alice. Dann die Geschichte von Alice' Schwester Elisabeth, die ihrem Psychiater ein Tagebuch schreiben soll. Und zu guter Letzt das Blog von Alice' "Großmutter" Frannie, wo Frannie erzählt, was sie so in ihrem Rentner-Dasein im Altenheim bewegt. Samt passenden Kommentaren.Eigentlich hätte man sooo viel aus diesem Roman machen können. Szenen, die eigentlich lustig hätten werden können, sind zu schnell abgerissen worden, statt sie genüsslich auszumalen. Szenen, die einem ein dumpfes Gefühl in der Magengegend vermitteln, sind wiederum sehr ausgewalzt worden. Alice, die arme missverstandene Kreatur. Immer wieder wird betont, wie "jung" Alice doch auf einmal wirkt - hallo, sie erinnert sich nicht an die letzten zehn Jahre??? Nach der zehnten Erwähnung hat das dann auch der letzte Leser kapiert.Ja, das Buch hat seine lustigen Momente. Die Idee an sich ist auch nicht schlecht. Trotzdem ist das Buch nur mittelmäßig. Man hätte mehr draus machen können, das Potenzial ist vorhanden. Der Schreibstil ist gar nicht schlecht. Nett ist die Idee mit dem Tagebuch der Schwester an den Psychiater und dem Blog von Frannie. Über letzteres habe ich auch wirklich einmal sehr herzlich gelacht.FAZIT: Erwartet nicht zu viel dann werdet ihr nett unterhalten. Nett, aber leider mehr auch nicht.