Wenn das Chaos perfekt ist

Zum Buch: Das Leben von Iris ist das reinste Chaos. Die Erzieherin ist bis über beide Ohren verknallt, doch der Auserwählte hat ganz andere Sachen im Kopf. Außerdem sorgt Iris¿ neue Mitbewohnerin Dana für Irritationen. Die elegante Radiomoderatorin ist frisch getrennt, braucht morgens viel zu lange im Bad und kennt die schrägsten Leute der Stadt. Sehr einig sind die beiden Frauen sich allerdings, an wen das dritte Zimmer in der Wohnung vermietet werden soll: an einen attraktiven Mann, der kochen kann. Doch den muss man erst mal finden ¿ Meine Meinung: Ja, wenn das Chaos nicht wäre ... Mich sprach das Cover sehr an, ich bin froh und dankbar, dass ich das Buch lesen durfte. Eine Geschichte aus dem Leben, chaotisch, liebenswert, authentisch. So muss ein Buch sein. Und trotzdem ließ es sich ganz toll träumen, träumen von der großen Liebe, von der großen Chance. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Geschichte total kurzweilig und authentisch. Die Protagonisten sind absolut liebenswert und so menschlich, es macht einfach nur einen Riesenspass, Iris zu folgen. Absolut empfehlenswert.

"Wenn das Chaos perfekt ist" von Lilo Hoffmann ist eine gelungene Idee. An einigen stellen bleibt jedoch häufig das Potenzial ungenutzt, was ich oft sehr schade finde. Gerade da man merkt das die Autorin sich auf jeden Fall bei Ihrer Idee was gedacht.Am Anfang war ich sehr gespannt, ob sich das vielleicht einpendelt. Die Spannung aufkommt oder ein "Roter Faden" zu finden ist, wo man den Charakteren dann etwas besser folgen kann. Beziehungsweise, ich mich besser hineinversetzen kann.Die Dialoge sind häufig sehr einfach gehalten und plätschern etwas dahin. Auf der anderen Seite sind sehr viele Details im Buch verbaut. Was sicher auch gut ist, aber vieles davon ist auch zu viel, was dann auch etwas den Schwung raus nimmt da es einfach zu nebensächlich erscheint und wenig relevant ist für die aktuelle Situation.An anderen Stellen hingegen musste ich mich wundern, da es nicht so plausibel oder nachvollziehbar war, warum einer der Charaktere so gehandelt hat oder eben nicht. Iris zum Beispiel lässt einen für sie wildfremden Mann in die Wohnung, von dem sie aus Erzählungen weiß, dass er gewalttätig ist. Sie ist mit dem ganz allein und konfrontiert ihn einfach mal nebenbei mit genau der Tatsache ohne das dabei klar wird, warum sie so kopflos handelt und sich eigentlich in Gefahr begibt, wenn er doch gefährlich ist. Ich mag die Grundidee der Geschichte auf jeden Fall, aber so richtig gepackt hat mich das Buch leider nicht. Eventuell liegt es an der naiven Art von Iris die ich einfach allzu oft nicht nachvollziehen konnte, oder an der Art der Autorin die Dinge zu umschreiben und die Charaktere darzustellen. Ich kann es leider nicht mal konkret ausmachen. Vielleicht lag es auch an so manches nebensächlichem Detail, während mir aber andere wichtige Punkte und Einblicke gefehlt hätten um die Situation nachzuempfinden. Ich freue mich auf jeden Fall bei der Leserunde dabei gewesen zu sein und wünsche der Autorin noch sehr viele einfachere Leser als mich :)