Man kann nicht bezweifeln, dass alles ist, was es ist. Der Grund für diese Unbezweifelbarkeit liegt aber nicht darin, was ist. Lukas Ohly zeigt, dass man vielmehr über die Welt hinausgehen muss, um den Grund dafür zu finden. Zugänglich wird er im Glauben.
Wir können uns völlig in den Eigenschaften eines betrachteten Gegenstandes täuschen, ohne uns darin zu irren, dabei denselben Gegenstand wahrzunehmen. Er ist, was er ist - unabhängig davon, was er ist. Darin liegt seine Tatsächlichkeit. Das ist nicht trivial, weil so die menschliche Weltorientierung erst ermöglicht wird. Auch die Zugangsweise dieses Gegenstandsbewusstseins ist nicht trivial, weil sie auf einem grundlosen Glauben beruht. Lukas Ohly zeigt, dass dieses Phänomen (alles ist, was es ist) ein Problem im Denken Husserls, Heideggers und Arendts bildet - wenn auch in unterschiedlicher Weise. Zugleich belegt er, dass sich die religionsphilosophische Dimension der Tatsächlichkeit nicht umgehen lässt. Sie verbürgt Husserls Weltbewusstsein, den abgründigen Grund in Heideggers seinsgeschichtlichem Denken und Arendts Unhintergehbarkeit des gesunden Menschenverstandes.